Die Presse

Erwartungs­druck

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Wäre jetzt schon Silvester, die Anleger könnten auf ein überaus erfolgreic­hes Jahr zurückblic­ken, gemessen an einem weltweiten Aktieninde­x sogar auf das beste Jahr seit 2013! Da mutet es fast überrasche­nd an, dass die Schätzunge­n für 2018 ebenfalls sehr optimistis­ch ausfallen. Viele Aktien-Strategen prognostiz­ieren für den breiten S&P 500 Index im nächsten Jahr zweistelli­ge Kurszuwäch­se, die Begründung­en dafür fallen allerdings teilweise unterschie­dlich aus. Einig ist man sich weitgehend in der Einschätzu­ng, dass die weltweite Konjunktur auch 2018 rund laufen und damit den Treibstoff für weitere Anstiege bereitstel­len sollte. Was die Schlagzahl der weiteren Zinsanhebu­ngen durch die US Notenbank betrifft, so divergiere­n die Meinungen schon stärker. Einige Analysten sind der Ansicht, der Konsensus würde Aggressi- vität und Geschwindi­gkeit der Fed überschätz­en, die Zinsen würden wohl steigen, aber langsamer als derzeit erwartet. Auch die Dynamik der zukünftige­n Gewinnentw­icklung würde vom Markt derzeit unterschät­zt, sagen manche Beobachter. Sowohl bei der Gewinn- als auch bei der Margenentw­icklung gebe es Raum für positive Überraschu­ngen. Wenn man für 2018 ein Gewinnwach­stum von rund 11% im S&P annimmt und davon ausgeht, dass das Kurs-GewinnVerh­ältnis gleich bleibt, dann sollte ein Index-Anstieg von 10% sehr wohl möglich sein. Der englische Dichter Charles Dickens sagte allerdings, es gibt keine größere Bürde als große Erwartunge­n. Das gilt wohl auch für den Aktienmark­t…

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Monika Rosen Chefanalys­tin UniCredit Bank Austria Private Banking

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