US-Technik: Alte Gemälde werden besser untersuchbar
Ältere Bilder waren bisher wegen der dünnen Farbschichten ein Problem.
US-Forscher berichten in „Scientific Reports“über ein schonendes neues Verfahren, mit dem sich auch noch dünnste Pigmentschichten auf alten Gemälden identifizieren lassen. Das könnte unter anderem dabei helfen, die Echtheit von Werken zu prüfen. Die Gruppe um David Citrin vom Georgia Institute of Technology in Atlanta (Georgia, USA) kombiniert Terahertz-Spektroskopie – eine Technik, mit der sich Materialien untersuchen lassen, ohne dass sie dabei beschädigt werden – und eine spezielle mathematische Methode. Diese Verbindung könnte vor allem die Untersuchung von Bildern verbessern, die vor dem 18. Jahrhundert gemalt wurden. Sie waren bisher schwierig zu untersuchen, weil ihre Farbschichten eher dünn sind.
Die Forscher bestimmten konkret den Schichtaufbau eines Gemäldes aus dem 17. Jahrhundert, „Madonna in Preghiera“aus der Werkstatt des Italieners Sassoferrato. Fünf Schichten ergaben sich: eine Grundschicht, eine sogenannte Imprimatura, eine Untermalung, das eigentliche Gemälde und eine Lackschicht. Alle Schichten waren im Durchschnitt weniger als 0,2 Millimeter dick, Imprimatura, Untermalung und Lack sogar weniger als 0,04 Millimeter. An einer größeren Stelle war der Lack knapp aber ein Zehntel Millimeter dick. Die Forscher entdeckten hier eine bis dahin unbekannte Restaurierung, die sie allein aus den Rohdaten des Terahertz-Scanners nicht herauslesen hätten können: Dieser kann Objekte unter einem Zehntel Millimeter nicht darstellen. Durch ihre mathematische Methode könnten nun bis zu 0,02 Millimeter dicke Schichten unterschieden werden, schreiben die Wissenschaftler.