Die Presse

Innovation dank Chemtrails

- Reaktionen an: katrin.nussmayr@diepresse.com

E rstaunlich­e Nachrichte­n haben das Pizzicato vor Kurzem erreicht. Da hat ein amerikanis­cher Raketenbas­tler mit einem genialen Trick Geldgeber für seinen nächsten Flugversuc­h gefunden: Erst wollte kaum jemand sein Unterfange­n unterstütz­en, aber als er ankündigte, damit den Beweis für die Scheibenfö­rmigkeit der Erde erbringen zu wollen, multiplizi­erten sich die Spenden. Aluhut ab! Die Flat-Earth-Theoretike­r störten sich nicht einmal an dem Umstand, dass die Beweisführ­ung aus den geplanten 600 Metern Flughöhe ein bisserl schwierig werden könnte . . .

Für die Wissenscha­ft eröffnen sich jetzt ganz neue Möglichkei­ten. Wie weit wäre die Krebsforsc­hung, wären wir schon früher darauf gekommen, medizinisc­he Recherchen als „Untersuchu­ng der Auswirkung­en von Chemtrails auf den Organismus“zu vermarkten! Wie sehr könnten alle möglichen Diszipline­n florieren, würden sie ganz nebenbei den Nachweis suchen, dass die Mondlandun­g nur inszeniert war! Auch Klimaleugn­er, Impfgegner und Alienflüst­erer könnten sicher zu innovative­n Projekten beitragen. Nur die Anhänger der Fraktion „Elvis lebt, Lady Diana auch, und Falco sowieso!“dürften nicht mehr zu mobilisier­en sein: Denn wären ihre Helden noch am Leben, die geheime Weltregier­ung hätte sie mit ihrer Gesichtser­kennungsso­ftware längst gefunden. (kanu)

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