Aktion 20.000 – Maßnahme ohne Konzept!
von den Frauen verdiente Geld nicht fast zur Gänze für die Betreuung aufgewendet werden muss. der politischen „Infrastruktur“und ihre Spitzen als Element der „Führungselite“wahrgenommen, was ihnen nicht die generelle Sympathie der typischen FPÖ-Wähler bringt. Außerdem würde eine Schwächung dieser Struktur – insbesondere bei der Arbeitnehmervertretung – deren Unzufriedenheit steigern; das wird in weiten Teilen der FPÖ noch immer als Grundbedingung für den weiteren Aufstieg der Partei gesehen. Der Switch von der Opposition in die Regierungsdenkwelt ist hier noch nicht vollzogen.
3. Es ist ein Thema, bei dem man sich herrlich mit dem Boulevard gemein machen kann und der dort – weil in diesen Gremien nicht vertreten – viel Echo bringt, was einer symbiotischen Profilierung dient.
Der echte, diese Partei wählende Bürger hat (leider) bisher nicht gezeigt, dass er die Themen durchdenkt, sondern dass er es „jemandem zeigen will“, daher ist das Risiko dieser Position gering. „Kreative Jobsuche für Aktion 20.000“, v. Christian Höller, 18. 11. Die Aktion läuft jetzt seit 1. 7. 2017. Blöd irgendwie, damit gerade in der Urlaubszeit zu starten, wo eh keiner da ist und wirklich Lust hat, sich um die Nöte arbeitsloser Menschen zu kümmern. Und danach musste wahlgekämpft werden!
Die Schaffung von „Jobs“hat sich Kern dann an die Brust geheftet und damit die Aktion 20.000 als seine Errungenschaft gepriesen.
„Arbeiten mit Sinn“– „Schaffen Sie sich Ihren Arbeitsplatz selbst“– „Machen Sie Ihr Hobby zum Beruf“– „Reden Sie mit Ihrem Bürgermeister“– „Die Aktion 20.000 ist eine VIP-Karte in den beruflichen Wiedereinstieg“– usw. – so lauten die Slogans.
Ich würde eher meinen, diese Aktion hat bisher am meisten den Werbeagenturen, Druckereien, Medien, Trainern und der Verwaltung staatlicher und staatsnaher Einrichtungen Arbeit gebracht – aber am wenigsten der Zielgruppe der Langzeitarbeitslosen mit 50+. Ich bin gespannt, wie viel von den 2,5 Mrd. Euro am Ende bei den wirklich bedürftigen Arbeitslosen ankommt.
Im Übrigen wirbt der Staat damit, dass es sich bei den Jobs, die man hier zu schaffen gedenkt, um vollwertige Arbeitsplätze handeln soll. Das ist falsch (!), denn es handelt sich dabei um eine ganz gewöhnliche Schulungsmaßnahme!
Die Aktion 20.000 ist eine Maßnahme ohne Konzept, eine nicht fertig gedachte Husch-PfuschAktion, ein Vollholler eben! mus und weniger moralinsaure Appelle würde ich mir in einem liberalen Qualitätsmedium erwarten. Vielleicht einmal bei Nathaniel Branden nachlesen, der als philosophisch geschulter Psychotherapeut in vielen Büchern den Bogen von den Wurzeln der Natur des Menschen bis zum Verhalten im Alltag bewundernswert folgerichtig darstellt – wäre vielleicht ein Antidot gegen zuviel „Sozialdemokratisierung“(C. Ortner).