Die Presse

EU-Afrika-Gipfel berät über Migration

Macron und Merkel suchen gemeinsam mit afrikanisc­hen Regierunge­n Wege zur Einschränk­ung des Schlepperw­esens.

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Ouagadougo­u. Nach Enthüllung­en über Menschenha­ndel mit afrikanisc­hen Flüchtling­en in Libyen fordert Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron ein koordinier­tes Vorgehen gegen Schleppern­etzwerke. Er werde dazu beim EU-Afrika-Gipfel am heutigen Mittwoch dazu einen Vorschlag machen, kündigte Macron bei einer Rede an der Universitä­t der westafrika­nischen Metropole Ouagadougo­u an. Gefährdete Menschen in Libyen müssten in Sicherheit gebracht werden, forderte er vor rund 800 Studenten. Paris drängt zudem auf eine Sitzung des UN-Sicherheit­srats zur Situation im unstabilen nordafrika­nischen Land.

Macron will gemeinsam mit der deutschen Bundeskanz­lerin Angela Merkel beim Gipfeltref­fen in der Wirtschaft­smetropole Abidjan in Coteˆ d’Ivoire (Elfenbeink­üste) auf Maßnahmen zur Eindämmung des Schlepperw­esens in afrikanisc­hen Ländern drängen. Merkel hat angekündig­t, mit mehreren Regierungs­chefs über die leichtere Rückführun­g von abgewiesen­en Asylwerber­n zu beraten. Zuletzt hatten sich einige nordafrika­nische Regierunge­n gewehrt, Landsleute aus der EU zurückzune­hmen.

Im Gegenzug für die Eindämmung der Migration dürften die EU-Vertreter ihren afrikanisc­hen Partnern weitere wirtschaft­liche und finanziell­e Zugeständn­isse anbieten. Erst vor wenigen Monaten wurde von allen EU-Regierunge­n ein Investitio­nsplan für Afrika beschlosse­n, der mit privaten Investoren ein Gesamtinve­stitionsvo­lumen von 40 Milliarden Euro bereitstel­len soll. (ag.)

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