Softbank will Uber – aber ganz billig
Preis. Der Abschlag von 30 Prozent spiegelt Probleme beim Fahrdienstvermittler wider.
San Francisco/Minato. Die nicht abreißende Serie von Skandalen fällt dem US-Fahrdienstvermittler Uber nun auch finanziell auf den Kopf: Der japanische Telekomkonzern Softbank will sich einem Insider zufolge mit 14 bis 17 Prozent beteiligen. Er will allerdings die Aktien nur mit einem deutlichen Abschlag von rund 30 Prozent erwerben, berichtete die „New York Times“.
Softbank würde Uber somit lediglich mit 48 Mrd. Dollar bewerten, was deutlich unter jenen 68,5 Mrd. Dollar liegt, mit denen Uber zuletzt taxiert worden ist. Damit war das Unternehmen das teuerste von Finanzinvestoren gestützte „Start-up“der Welt. Investoren sollen zuletzt aber ohnedies schon weniger erwartet haben.
Softbank hatte vor Kurzem mitgeteilt, eine Beteiligung werde erwogen, aber eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen. Der Aktienpreis und die Anzahl der Anteilsscheine, die Softbank erwerben könne, müssten „zufriedenstellend“sein.
Softbank hat als Führer eines Konsortiums bereits im August Interesse am Einstieg angemeldet. Softbank hat sich jüngst generell einen Namen als Geldgeber für Technologieunternehmen gemacht und ist schon am UberKonkurrenten Didi und der indischen Taxi-App Ola beteiligt. Sollte der Deal mit Uber nicht klappen, kündigte Softbank eine Milliardeninvestition beim Rivalen Lyft an.
Das Geld von Softbank wäre für Uber wichtig: Der Fahrdienst- vermittler hat rasant global expandiert und schreibt Verluste. Das Unternehmen strebt aber bis Herbst 2019 einen Gang an die Börse an.
Ubers Mitgründer und langjähriger Chef Travis Kalanick musste im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen Sexismus und Diskriminierung gehen. Der neue Chef, Dara Khosrowshahi, musste vor Kurzem einräumen, dass ein massiver Hackerangriff ein Jahr lang verschwiegen worden ist. Im Oktober 2016 wurden Uber zufolge persönliche Informationen von rund 57 Millionen Nutzerkonten gestohlen. Zudem gibt es eine Klage der GoogleSchwesterfirma Waymo gegen Uber. Der Vorwurf: Einsatz von bei Waymo gestohlener Roboterwagen-Technologie. (ag.)