Passkontrolle per Computer
Flughafen. Ein Testbetrieb für E-Gates ist in Wien-Schwechat angelaufen. Die Grenzkontrolle wird von einem Computer durchgeführt.
Wien. Auf dem Flughafen Wien in Schwechat läuft die Testphase mit E-Gates. Grenzkontrollen von Passagieren, die von außerhalb des Schengenraums ein- oder aus dem Schengenraum ausreisen, werden dabei durch eine automatisierte Gesichtsfelderkennung abgewickelt. Der Echtbetrieb soll nach Angaben der zuständigen Stellen „Mitte Dezember“starten.
Vorerst wird es 25 E-Gates geben. Sie sind im Pier Ost (D- und B-Gates, Ausreise) und bei der internationalen Ankunft sowie beim Terminal 3 bei der Nicht-Schengen-Ausreise situiert. Im Jahr 2019 sollen 25 weitere E-Gates folgen. Der Flughafen werde bis zu fünf Millionen Euro aufwenden, so Airport-Sprecher Peter Kleemann.
Biometrische Erkennung
Die biometrische Gesichtserkennung soll sicherstellen, dass Passinhaber und Passbild übereinstimmen. Dazu müssen Passagiere, bevor sie den E-Gate-Bereich betreten, ihren Pass einscannen. Bei den E-Gates werden aber weiterhin Polizeibeamte anwesend sein, um die Kontrollen zu überblicken. „Hintergrund der Erweiterung der Kontrollkapazitäten ist eine Änderung im Schengener Grenzkodex, die vorsieht, dass nun auch Daten von EU-Bürgern bei der Einreise in die EU lückenlos mit dem Schengener Informationssystem abgeglichen werden. Bisher war dies nur bei Drittstaatsangehörigen der Fall. Es gehe u. a. um die Bekämpfung der organisierten Kriminali- tät, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Um den längeren Wartezeiten, die mit diesem erhöhten Aufwand verbunden sind, entgegenzuwirken, müssen die Grenzkontrollen aufgestockt werden. Und das passiert durch die neue Einrichtung. Wobei Jugendliche und Familien mit Kindern aber weiterhin zu den mit Beamten besetzten Kojen müssen, so Kleemann, der betonte: Der Flughafen Wien setze bei dem neuen System auf eine bewährte Technologie. Das System sei (unter anderem) auch in Frankfurt, London Heathrow oder Paris Charles de Gaulle im Einsatz.
Erwachsene Passagiere werden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich zwischen den klassischen, personell besetzten und den elektronischen, voll automatisierten Grenzkontrollen zu entscheiden. Laut Angaben des Airports betrifft dies pro Tag 30.000 bis 45.000 Fluggäste bei der Einund Ausreise. (APA)