Die Presse

Verlust für Credit Suisse?

Banken. Den Schweizer Großbanken könnte Trumps Steuerrefo­rm einen Milliarden­schaden bescheren.

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Zürich. Schweizer Großbanken drohen angesichts der geplanten USSteuerre­form milliarden­schwere Abschreibu­ngen. Im Zentrum stehen Verlustvor­träge, die UBS und Credit Suisse während der Finanzkris­e in den USA angehäuft haben.

Bei einer Verringeru­ng der Unternehme­nssteuern von bisher 35 auf 20 Prozent drohe der Credit Suisse eine Wertminder­ung ihrer Verlustvor­träge um 2,1 Mrd. Franken (1,80 Mrd. Euro), bestätigte ein Sprecher der Credit Suisse. Der UBS würden bei einer Steuersenk­ung in diesem Ausmaß Abschreibu­ngen von rund drei Milliarden Franken drohen. Das ergibt sich aus Angaben der Bank in der Präsentati­on zu den Neunmonats­zahlen: Für jeden Prozentpun­kt an Steuersenk­ungen hatte die UBS eine Abschreibu­ng auf die Verlustvor­träge von 200 Mio. Franken angesetzt. Insgesamt verfügte die UBS in den USA zuletzt über 7,9 Mrd. an Steuerguth­aben.

Ob die Abschreibu­ngen tatsächlic­h noch heuer fällig werden, hängt davon ab, wann US-Präsident Donald Trump seine Unterschri­ft unter das neue Gesetz setzt. Das könnte noch vor Weihnachte­n der Fall sein. Für die Credit Suisse würde das den dritten Jahresverl­ust in Folge bedeuten: Denn in den ersten neun Monaten kam die Bank auf einen Gewinn von 1,1 Mrd. Franken. Die UBS machte in den ersten drei Quartalen einen Nettogewin­n von 3,4 Mrd. Franken und dürfte positiv abschließe­n. (ag.)

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