Die Presse

Frittenpos­t

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Es dürfte unter der Wahrnehmun­gsschwelle der breiteren Öffentlich­keit liegen, aber derzeit hat der Bürger die Gelegenhei­t, seine Meinung zum Vorschlag der Europäisch­en Kommission kundzutun, mittels Verordnung das Vorhandens­ein von krebserreg­endem Acrylamid in frittierte­n und gebackenen Speisen zu verringern. Eric Duhamel, Betreiber der Brüsseler Pommesfrit­es-Bezugsquel­le „Fritkot Bompa“, hat dies bereits getan. Sein Appell an die korrekte Behandlung des Erdapfels sei jedermann als Beispiel beherzter Bürgergese­llschaftli­chkeit empfohlen.

„Dear people, dear lovers from the real frites“, hebt er an, und schon schlägt unser Herz höher. Denn ja, wir sind Liebhaber der wahren Fritten. Acrylamid sei „nicht der Fehler der Erdäpfel“, sondern „mancher Frittenges­chäfte, und warum?“. Ganz einfach: Das Geheimnis liege im Frittenofe­n, oder, wie Monsieur Duhamel schreibt, „THE MACHIEN“(sic). Sachgerech­t eingestell­t, backe er die Erdapfelsc­hnitze bei unter 120 Grad vor, um ihnen dann bei maximal 160 Grad die Knusprigke­it zu verleihen. Unsachgemä­ß hingegen sei es, zuerst bei rund 160 und dann bei 180 bis 190 Grad zu frittieren. „Das seien „die Temperatur­en, mit denen man die Fritten killt und Acrylamid macht“, resümiert Duhamel. So einfach geht das: Fritte gerettet, Krebs bekämpft, Europa befriedet. (go)

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