Die Presse

Der nächste Herr am Opernring

Bogdan Roˇsciˇ´c. Der 53-Jährige übernimmt 2020 die Staatsoper.

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Von einer „Skandalbes­tellung“, gar von „Entwürdigu­ng der Staatsoper“sprach FPÖ-Kulturspre­cher Walter Rosenkranz, als Kulturmini­ster Thomas Drozda gegen Ende 2016 den Musikmanag­er Bogdan Rosˇciˇc´ zum Direktor der Wiener Staatsoper ab 2020 bestimmte. So vorhersehb­ar diese Reaktion war, an der zum Teil heftigen Kritik an der Bestellung war wohl auch die ungeschick­te und plakative Vorstellun­g durch Drozda schuld: Er wolle eine „Staatsoper 4.0“erklärte dieser, das verstörte Opernfreun­de, die mit dem soliden, durch beste Auslastung des Hauses bedankten Spielplan von Direktor Dominique Meyer sehr zufrieden sind und bedauern, dass dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Rosˇciˇc´ ließ freilich bald durch die Bestellung von Philippe Jordan zum Musikdirek­tor hoffen, dass sein Bekenntnis zur „unbedingte­n“Qualität – und auch zum Repertoire­betrieb – ernst zu nehmen ist.

Dass Rosˇciˇc´ der schwarz-blauen Regierung nicht nahesteht, ist bekannt, roter Parteigäng­er sei er aber genauso wenig, erklärt er im Gespräch mit der „Presse“. Und mit billigem Politaktiv­ismus seinerseit­s sei gewiss nicht zu rechnen. „Die Oper hat der Wahrheit der gespielten Werke verpflicht­et zu sein – und soll nicht versuchen, diese o s-s als Material zur kunstgewer­blichen Bebilderun­g platter weltanscha­ulicher Positionen zu missbrauch­en.“(tk) [ Starpix/picturedes­k.com]

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