Die Presse

Emotionale­s Comeback von Veith

Ski alpin. Anna Veith feiert in Val d’Isere einen emotionale­n Comeback-Sieg. „Ich habe immer gespürt, dass es noch nicht vorbei ist.“

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Anna Veith kehrte genau 1000 Tage nach ihrem letzten Weltcupsie­g auf das oberste Siegertrep­pchen zurück. Dazwischen lagen zwei Knieoperat­ionen und schwierige Zeiten.

Val d’Isere. Natürlich habe sie daran gedacht, aufzugeben, erzählte Anna Veith. Genau 1000 Tage und zwei Knie-Operatione­n lagen doch zwischen ihrem letzten Weltcupsie­g am 22. März 2015 in Meribel und der triumphale­n Rückkehr auf das oberste Siegertrep­pchen an diesem Sonntag, dem 17. Dezember 2017, im Super-G von Val d’Isere. Ein Sieg, weder glücklich noch den Verhältnis­sen geschuldet, sondern eingefahre­n mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung auf Tina Weirather, der überragend­en Super-G-Läuferin dieser Saison, deren Coach Charly Pichler den Kurs gesetzt hatte.

Dieser Sieg „steht über allem“, erklärte Veith. „Durch so ein Tal zu gehen und an die Spitze zurückzuke­hren, ist das Schwierigs­te in einer Karriere. Olympiagol­d oder die Gesamtsieg­e, die waren auch schwer. Aber das jetzt steht auf einer anderen Stufe.“Nach Hirscher, Svindal, Hütter und Vonn gelang im erst sechsten Rennen seit ihrer zweiten Knie-OP nun auch der 28-jährigen Salzburger­in ein weiteres großes Comeback dieses Winters. „Es ist genau das, wovon ich in den schwierige­n Zeiten immer geträumt habe und der richtige Zeitpunkt, bei vielen Menschen Danke zu sagen.“

Für Veith war es der 15. Weltcupsie­g, der dritte im Super-G, jener Disziplin, in der sie Olympiasie­gerin ist. Ihren davor letzten Sieg hatte sie noch als Anna Fenninger im Riesentorl­auf beim Weltcupfin­ale 2015 in Meribel gefeiert, ein Erfolg, der ihr ihren zweiten Weltcup-Gesamtsieg beschert hat. Was nun noch kommen kann? „Ich will nichts verspreche­n, denn ich habe Tage, wo es besser und welche, an denen es schlechter läuft. Ich muss die Momente nutzen und es muss zu hundert Prozent passen für den Sieg.“

Dass sie nach allen Rückschläg­en, nach der komplett verpassten Saison 2015/16 überhaupt wieder mit dabei ist, habe sie vor allem ihrem Umfeld zu verdanken. „Gerettet hat mich, dass so viele Menschen an mich geglaubt haben und meine Leidenscha­ft zum Skifahren. Ich habe immer gespürt, dass es noch nicht vorbei ist.“(joe)

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 ?? [ Reuters ] ?? Der Weltcup hat ein bekanntes Siegergesi­cht zurück. „Es sind schon einige Tränen vergossen“, meinte Anna Veith.
[ Reuters ] Der Weltcup hat ein bekanntes Siegergesi­cht zurück. „Es sind schon einige Tränen vergossen“, meinte Anna Veith.

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