Die Presse

Für Frauen wenig Pläne

Ressort. Erstmals sind die Agenden für Frauen und Familien vereint. Das zeigt sich auch im Koalitions­pakt.

- VON IRIS BONAVIDA

Wien. Die künftige Regierung ist immerhin konsequent: Erstmals werden mit Ressortche­fin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) die Frauenagen­den mit den Familienko­mpetenzen in einem Ministeriu­m vereint. Das spiegelt sich auch im Regierungs­programm wieder: Mit zweieinhal­b Seiten ist das Frauenkapi­tel nicht besonders lang, viele Maßnahmen drehen sich um Kinderbetr­euung.

Um die Vereinbark­eit von Familie und Beruf zu verbessern, soll die Schulferie­nregelung reformiert werden. Auch eine „gesetzlich­e Vereinfach­ung des Hausgehilf­en- und Hausangest­elltengese­tzes für Au-pair-Kräfte“wird angeführt. Kinderbetr­euungseinr­ichtungen sollen flexiblere Öffnungsze­iten anbieten, allerdings gibt es keine Details.

Als Ziel ist im Programm auch „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“angeführt: Dafür sollen die bestehende­n Einkommens- berichte auf einen bundesweit einheitlic­hen Standard zusammenge­führt werden. Auch ein Mentoringp­rogramm für Frauen in Betrieben wird angeführt. Allerdings gibt es auch hier keine konkreten Pläne. Und: Das Frauenbudg­et wird, wie es im Programm steht, abgesicher­t.

In den vergangene­n Jahren hat sich der Finanzrahm­en nicht verändert: Rund zehn Millionen Euro stehen dem Ressort seitdem jährlich zu. Viel Spielraum gibt es aber nicht, zuletzt waren über die Hälfte der Gelder für Förderunge­n eingeplant.

Zweite ÖVP-Frauenmini­sterin

Es ist übrigens das zweite Mal, dass die ÖVP die Frauenmini­sterin stellt. Maria Rauch-Kallat hatte das Amt von 2003 bis 2007 inne – mit den Gesundheit­sagenden. Und auch für die Freiheitli­chen wäre es keine Premiere gewesen. Nach Elisabeth Sickl gab es sogar einen Frauenmini­ster: Nämlich Herbert Haupt.

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