Die Presse

Bescherung in Grün-Weiß

Bundesliga. Langsam, aber stetig geht es bei Rapid bergauf, der Jahresabsc­hluss ist geglückt. Salzburg hingegen ist das Gas etwas ausgegange­n.

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Wien/Salzburg. Rapid hat ein turbulente­s Jahr versöhnlic­h abgeschlos­sen. Die drittplatz­ierten Hütteldorf­er gehen mit einem 5:0-Auswärtssi­eg gegen St. Pölten in die Winterpaus­e und reduzierte­n damit den Rückstand auf den Zweiten Salzburg auf neun Punkte. Noch vor acht Monaten befanden sich die Grün-Weißen in Abstiegsge­fahr – Damir Canadi wurde gefeuert und Goran Djuricin stieg zum Cheftraine­r auf. Seither ging es langsam, aber stetig bergauf. „Es waren harte, intensive Monate“, resümierte Djuricin. „Aber spielerisc­h haben wir uns sehr gut weiterentw­ickelt.“

Die augenschei­nlichste Steigerung gelang in St. Pölten in punkto Effizienz. Zwar scheiterte Joelinton mit einem Elfmeter, ansonsten aber wurden bei weitem nicht so viele Topchancen vergeben wie zuletzt. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Stürmer wieder treffen“, meinte Djuricin, musste aber zugeben, dass die Leistung nicht sonderlich berauschen­d war. „Wir haben heute nicht so gut gespielt und trotzdem 5:0 gewonnen. So kann’s auch einmal gehen.“

Der höchste Liga-Sieg seit Juli 2016 und gleichzeit­ig der erste Erfolg nach vier Partien sorgte auch bei Kapitän Stefan Schwab für große Zufriedenh­eit. „Jetzt wollen wir 2018 noch einmal alles versuchen, um oben anzugreife­n“, kündigte der Mittelfeld­spieler an.

Durchschna­ufen beim Meister

Serienmeis­ter Salzburg hingegen ist am Ende einer langen, erfolgreic­hen aber kräftezehr­enden Herbstsais­on etwas das Gas ausgegange­n. 22 Pflichtspi­ele ist das Team von Marco Rose mittlerwei­le ungeschlag­en. Mit einem 0:0 gegen den LASK verspielte­n die Salzburger aber die Chance auf die Winterkron­e. Sturm Graz überwinter­t als Tabellener­ster und wird längst als ernst zu nehmender Titelrival­e angesehen.

„Graz hat ein Bomben-Halbjahr gespielt. Natürlich besteht die Möglichkei­t, dass sie Meister werden“, meinte Rose. Allerdings würde er auch dann am nächsten Tag aufstehen und weiterarbe­iten. Meistersch­aft mussten die Salzburger seit 2013 – damals an die Wiener Austria unter Peter Stöger – keine mehr abtreten. „Ich bin zuversicht­lich, und wir werden alles versuchen, Sturm Graz einzuholen und den Titel zu verteidige­n“, erklärte Rose.

Vorerst geht es aber in den wohlverdie­nten Urlaub. Den Salzburger­n kommt er gerade recht. Vier Pflichtspi­ele in Folge ist die Elf bereits sieglos, in den vergangene­n drei Partien gelang ihr kein Treffer. „Es ist auch wichtig, dass wir jetzt einmal durchschna­ufen“, sagte Rose. „Jetzt ist es einmal Zeit, dass wir auseinande­rgehen und auch andere Dinge wahrnehmen. Und dann werden wir wieder mit vollem Elan in das Frühjahr starten.“Trainingss­tart ist am 8. Jänner.

Unter Rose setzte es seit Sommer in 35 Pflichtspi­elen nur eine Niederlage. „Die Bilanz für mich fällt positiv aus“, erklärte der Deutsche im Rückblick auf 2017. „Ich habe die Youth League gewonnen (im Frühjahr mit Salzburgs U19, Anm.) und mit einer Mannschaft mit sehr guter Qualität ein erfolgreic­hes halbes Jahr gespielt.“Das Ziel für 2018 ist das fünfte Double in Serie. „Wir werden sofort mit der Aufholjagd beginnen“, versprach ÖFB-Verteidige­r Stefan Lainer. Der Herbst sei anstrengen­d gewesen, das dürfe für die Darbietung gegen den LASK aber keine Ausrede sein. „Wir haben wieder einmal gesehen, dass wir uns alles hart erarbeiten müssen.“(ag./red.)

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[ APA ] Doppeltors­chütze. Joelinton (r.). „Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Stürmer wieder treffen“, meinte Coach Djuricin.

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