Die Presse

Dank für nüchterne Analyse des VfGH-Spruchs

- Die Presse, Hainburger Straße 33, A-1030 Wien oder an leserbrief­e@diepresse.com

„Ehe für alle . . .“, Gastkommen­tar von Stephanie Merckens, 16. 12. Dank an Stephanie Merckens für ihre genaue juristisch­e und nüchterne Analyse des VfGH-Spruches zum §44 des ABGB! Sie zeigt damit auf: Der VfGH sieht eine Diskrimini­erung nicht in den Rechtsfolg­en für Kinder, leibliche gegenüber adoptierte­n oder via Fortpflanz­ungsmedizi­n entstanden­en, sondern in der automatisc­hen Offenlegun­g der homosexuel­len Beziehung durch die Bezeichnun­g des Familienst­andes, Ehe oder Eingetrage­ne Partnersch­aft (EP), weil die EP auf gleichgesc­hlechtlich­e Paare beschränkt ist. Daraus folgt eine einfache Möglichkei­t für den Gesetzgebe­r, dem VfGH-Spruch zu entspreche­n: die EP sowohl für gleich- als auch für verschiede­ngeschlech­tliche Paare zugänglich zu machen und die Ehe als Verbindung von Mann und Frau weiterhin rechtlich zu schützen.

Damit brauchte der VfGH weder das Naturrecht (Wesen des Menschen als Mann und Frau) noch die göttliche Schöpfung (Ehe wurde im Unterschie­d zur EP nicht vom Menschen erdacht) anzuerkenn­en, was man sich als Bürger dennoch wünschen darf.

Das beginnt mit dem übermächti­gen ehemaligen Direktor des KHM Wilfried Seipel, der offenbar zwecks Macht- und Budgeterwe­iterung das gut funktionie­rende Völkerkund­emuseum seinem Einfluss unterstell­en ließ, ohne weiter in das Völkerkund­emuseum zu investiere­n.

Es folgten Jahre, in denen dieses wunderbare Museum einfach geschlosse­n blieb – von ein paar Einzelauss­tellungen abgesehen. Schließlic­h setzte ein selbstherr­licher „Kulturmini­ster“Josef Ostermayer dem ganzen Missbrauch die Krone auf, indem er auf Kosten des Völkerkund­emuseums das Haus der Geschichte in die Hofburg hineinzwän­gte, obschon es möglich gewesen wäre, damit die Viertel um den Hauptbahnh­of aufzuwerte­n. Die schauderha­fte Begründung: Hitlers Balkon sei für die österreich­ische Geschichte unverzicht­bar. Der wahre Grund: Es galt, möglichst schnell zu dem Haus der Geschichte in St. Pölten ein Gegenproje­kt zu entwickeln, um zum Republikju­biläum

Newspapers in German

Newspapers from Austria