Die Presse

Lassen Sie die Regierung erst einmal arbeiten!

- 2352 Gumpoldski­rchen altkatholi­scher Seelsorger und Jurist, 4070 Hinzenbach

nicht allen Ruhm Erwin Pröll zu überlassen. Hier wurde aus parteitakt­ischen Gründen ein Weltkultur­erbe bis auf diese Höhepunkte einfach ins Depot verräumt, in dem sich ohnedies Wunderbare­s befindet, das seit über einem Jahrhunder­t noch nie präsentier­t worden ist: Eine Kulturscha­nde!

Dabei glaube ich, dass gerade in unserer Zeit der Globalisie­rung das Verständni­s für andere Kulturen und andere Lebensweis­en unverzicht­bar sein sollte – jedenfalls wichtiger als parteitakt­isches Schreberga­rtendenken. mat); selbst Finanzonli­ne schickt mir den Steuerbesc­heid in die Infobox und nicht schriftlic­h. Wieso darf dann ein Beamter verlangen, seine monatliche Pensionsab­rechnung in schriftlic­her Form ohne zusätzlich­e Kosten zu bekommen, und nicht in elektronis­cher Form? Er hat die Stadt geklagt, die für die Zustellung verlangten Kosten von 4,14 € zurückerst­attet zu bekommen. Da nicht geregelt ist, welches Gericht dafür zuständig ist, wurde diese Klage vom Verfassung­sgerichtsh­of behandelt – und dieser hat für den Beamten entschiede­n!

Dass man eine solche Klage zulässt, ist schon ein Skandal. Weiß jemand in unserer Verwaltung, wie viele Kosten durch diese Bagatellfo­rderung entstanden sind? Vermutlich einige Zehntausen­de Euro. Auch hier hätte ich von Gerhart Holzinger – oberster Verfassung­srichter – erwartet, dass er den gesunden Hausversta­nd benützt, und nicht irgendwelc­he verstaubte­n Vorschrift­en des Beamtentum­s. In diesem Fall gibt es keine richterlic­he Autorität, sondern gesetzlich­es Kleinkräme­rtum. Die neue Regierung – Schwerpunk­tthema vom 18. 12. Die heutige Ausgabe der „Presse“strotzt von Vorverurte­ilungen der künftigen Regierung. Sind die Weisen (Redakteure) aus dem „Presseland“Hellseher oder auf einem Auge blind, dass sie für die neue Regierung im Hinblick auf die kommende Legislatur­periode nur Negatives prognostiz­ieren bzw. fast ausschließ­lich negative Pressestim­men bzw. Reaktionen aus dem In- sowie dem Ausland wiedergebe­n?

Anstelle eines Aufrufs zur „Mobilisier­ung der Demokraten“wäre ein Aufruf zu Fairness und Objektivit­ät angebracht­er, und nicht, eine Lanze für vermeintli­che Demokraten zu brechen, die alles bekämpfen, was nicht in ihre Rich- tung läuft. Noch selten zuvor fand ich als jahrzehnte­langer „Presse“Leser eine derart einseitige negative Darstellun­g einer Regierung, die ihr Amt erst antritt.

Lassen Sie die Regierung erst einmal arbeiten und beurteilen Sie diese an den Früchten und nicht bereits am Knospenans­atz. „ausgesteue­rt“werden, also keinen Notstand mehr bekommen? Die Aktion 20.000 für ältere Arbeitnehm­er wird auf eine Aktion 5000 geschrumpf­t. Der Spareffekt ist ungefähr so hoch, wie eine Erbschafts­steuer für große Erbschafte­n eingebrach­t hätte.

Das sind die christlich-soziale Politik a` la Sebastian Kurz und die Politik für die kleinen Leute eines Heinz-Christian Strache.

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