Wölbitsch und Arnoldner rücken Blümel nach
ÖVP. Die Freude über den ersten, den offensichtlichsten Effekt war nicht zu übersehen. „Ich freue mich über das rege Interesse auch an der Wien-Politik der ÖVP“, sagt Gernot Blümel vor vollem Haus in der Lichtenfelsgasse, und kurz wirkt es da, als müsse er sich ein zu breites Grinsen verkneifen. Schließlich war das in Wien lange ganz anders.
Seit Montag ist Landesparteichef Blümel nun Kanzleramtsminister, will aber in Wien aktiv bleiben. „Ich freue mich, die ÖVP Wien als Obmann in die nächste Wahl zu führen“. Seine Funktion als nichtamtsführender ÖVP-Stadtrat übernimmt indes Landesgeschäftsführer Markus Wölbitsch, dessen Agenden Bernadette Arnoldner. Die bisher stellvertretende Obfrau der ÖVP Liesing wurde zur ersten Frau als Geschäftsführerin gewählt.
Wölbitsch will den kantigen Oppositionskurs fortsetzen: Thematisch will er sich um Infrastrukturprojekte wie die dritte Piste in Schwechat oder den Lobautunnel kümmern, oder das Krankenhaus Nord und die Mindestsicherung (hier strebt man eine Reform samt 1500-Euro-Deckelung an). Zur Frage der Asyl-Großquartiere, die Johann Gudenus (FPÖ) am Montag aufgebracht hatte, wollte sich Blümel nicht konkret äußern: „Ich stehe zu dem, was wir mit der FPÖ ausgemacht haben“. Was das für die Unterbringung heiße? Werde man sich ansehen. (cim)