Auch Schweizer PrivateAir will für Niki bieten
Angebote müssen bis Donnerstag vorliegen.
Wien. Im Bieterrennen um die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki ist ein neuer Interessent aufgetaucht: die Schweizer PrivateAir. „Ja, wir wollen Niki ganz übernehmen und möglichst alle Arbeitsplätze erhalten“, sagte PrivateAir-Chef Thomas Limberger am Dienstag exklusiv zur „Presse“. Er wisse um den Zeitdruck und die damit verbundene Schwierigkeit, sich ein Bild von der Airline zu machen und eine entsprechende Finanzierung aufzustellen. „Wir wollen es versuchen.“
Wie viel Geld Limberger in die Hand nehmen möchte, lässt er offen. Wertvoll seien die Start- und Landerechte (Slots) und die Flugzeuge, wobei die Eigentumsverhältnisse nicht klar seien. Die PrivateAir ist eine Schweizer Linien- und Charterfluggesellschaft mit acht Flugzeugen. Sie bietet anderen Airlines (auch der Lufthansa, Eurowings und TUIfly) bzw. Unternehmen ihre Maschinen an. PrivateAir gehört seit 2016 Limbergers Investmentgesellschaft SilverArrow Capital.
Regierung lindert Zeitdruck
Mit der PrivateAir gelten bisher Niki Lauda, Thomas Cook mit Condor, Ryanair und ein Konsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht als Interessenten. Ob auch British Airways (IAG) dabei ist, ist offen. Verbindliche Angebote müssen bis Donnerstagmittag dem vorläufigen Insolvenzverwalter Lucas Flöther vorgelegt werden.
Was den Erhalt der Betriebserlaubnis betrifft, ist die neue Regierung kulant: Das Verkehrsministerium prüfe die Insolvenz, hieß es dazu bei der Luftraumbehörde Austro Control. Es seien keine Fristen vorgesehen. Solange das Prüfverfahren laufe, verfielen auch keine Slots.