Die Presse

„Bitcoin nicht verbieten“

Kryptowähr­ungen. Deutsche Bundesbank warnt vor Bitcoin, sieht aber keinen Grund für ein Verbot.

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Wien. Der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, warnt vor Spekulatio­nen mit Bitcoin, hält ein Verbot der Kryptowähr­ung aber gegenwärti­g für unnötig. „Nur weil Anleger Geld verlieren könnten, ist das noch kein Grund, das zu verbieten“, sagte Weidmann am Montagaben­d im Internatio­nalen Club Frankfurte­r Wirtschaft­sjournalis­ten (ICFW). „Ich würde sagen, die Hürde liegt da relativ hoch.“Ein Risiko für das gesamte Finanzsyst­em gehe von der virtuellen Währung, deren Kurs zuletzt auf mehr zeitweise als 20.000 Dollar in die Höhe geschossen ist, bislang nicht aus.

Doch sei das Risiko für Privatanle­ger extrem hoch, warnte Weidmann indirekt: „Es gibt viele Arten, wie man sein Geld verlieren kann.“Der jüngste Kursanstie­g der Cyberwähru­ng sei vor allem spekulativ­er Natur. Dänemarks Notenbankc­hef Lars Rohde hatte am Montag mit ungewöhnli­ch scharfen Worten vor Bitcoin & Co. gewarnt: „Bleiben Sie weg! Das ist tödlich!“

Ein wichtiges Manko von Kryptowähr­ungen sei der instabile Wert, sagte Weidmann. Die enormen Kursschwan­kungen des Bitcoin in jüngster Zeit hätten dies eindrucksv­oll belegt. „Deshalb ist das kein gutes Zahlungsmi­ttel.“Für den Bitcoin-Hype seien nicht zuletzt auch die Medien mitverantw­ortlich: „Die Berichters­tattung über immer neue Bitcoin-Rekorde befeuert die Spekulatio­nsblase im privaten Bereich.“(Reuters/red)

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