Die Gedankenwelt des Teamchefs
ÖFB. Franco Foda steht ein intensiver Jänner mit vielen Reisen und Gesprächen bevor.
Wien. Viel Zeit zur Erholung bleibt Franco Foda nicht. Nur zwei Wochen nach dem letzten Pflichtspiel mit Sturm Graz beginnt für den Deutschen am 1. Jänner seine hauptamtliche und alleinige Aufgabe als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft. Zwar stehen die ersten Spiele 2018 erst Ende März auf dem Programm – Gegner und Austragungsorte sind noch nicht fixiert – doch schon unmittelbar nach Jahreswechsel warten auf Foda intensive Wochen.
Der 51-Jährige möchte im Jänner „viele Spiele live anschauen, mit den Spielern und ihren Vereinen gut kommunizieren“. Dienstreisen nach Deutschland, wo die Bundesliga bereits Mitte Jänner wieder ihren Betrieb aufnimmt, werden bald zur Normalität werden. Auch Vorgänger Marcel Kol- ler hatte immer wieder den direkten Kontakt zu seinen Legionären gesucht. Auch ein Trip nach England ist geplant, zudem womöglich eine Reise nach Spanien, wo deutsche und österreichische Klubs ihre Vorbereitung absolvieren.
Für Foda gilt es mitunter auszuloten, wer in Zukunft den Stamm des Nationalteams bilden soll, wer welche Rolle einnehmen kann. Auch mit dem bei Sparta Prag engagierten Marc Janko werde er in den nächsten Tagen ein persönliches Gespräch führen, „so wie mit jedem, der für die Nationalmannschaft infrage kommt.“
Ob Foda wie Koller auch Klubreservisten wie derzeit etwa Aleksandar Dragovic im Team stärken und ihnen Vertrauen schenken wird, darauf wollte sich der gebürtige Mainzer noch nicht festlegen. „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Generell geht es um Leistung, darum, immer die Besten zu nominieren, aber auch die Spieler zu holen, die im Moment die beste Form haben“, erklärte Foda und ergänzte. „Es ist wichtig, einen Stamm zu haben, aber es geht immer um Leistung, und die muss man beim Verein regelmäßig bestätigen, um eine Berechtigung für das Nationalteam zu haben.“
Von den Qualitäten der Auswahl ist Foda jedenfalls überzeugt, „es gibt viele gute junge Spieler mit Entwicklungspotenzial.“Das erklärte Ziel ist die Qualifikation für die EM 2020, ein realisierbares Vorhaben, wenngleich Foda sagt: „Die Erwartungshaltung ist in Österreich immer hoch. Letztendlich geht es im Fußball leider immer um Ergebnisse.“(red)