Der neue Look
J örgl, schau oba: Die Regierungsbeteiligung der „Blauen“wäre gewiss ganz nach dem Geschmack ihres Gottvaters – wenngleich ihm eher die Rolle des Seniorpartners konveniert hätte. Doch H.-C. Strache schlüpft ohnedies in den Part des Politveteranen, gestählt in zahllosen Paintball-Schlachten auf karinthischer Scholle. Und die schwarze Brille, die er neuerdings trägt, verleiht ihm ja gleich einen seriösen, mithin beinahe intellektuellen Anstrich. Da erwächst Konkurrenz für Herbert Kickl, den neuen Mann für Law and Order.
Jörg Haider, der Goiserer in der Haut eines Kärntners, verkörperte von der Spätphase der Ära Kreisky an den Archetyp des Avantgardisten, zumindest als modischer Trendsetter. Was waren das für Zeiten, als er am Wechsel-Pass die Garderobe wechselte wie andere die Hemden: vom braunen Kärntneranzug in den gebräunten Yuppie-Look, den er als Polo-Chic am Wörthersee salonfähig machte.
H.-C. Strache war durch den bohememäßig um den Hals geschlungenen Schal auffällig geworden, was viele Parteigänger sogleich kopierten. Bei den Koalitionsverhandlungen setzte er nun mit olivgrüner Haus- und Hüttenjacke mit aufgestelltem Kragen, die sich auch gut zur Jagd eignet, einen neuen Trend – eine Art moderne Tracht. Als Sportminister wird er sie wohl im Stadion und in der Skiarena zur Schau führen, weniger als Partylook in Ibiza. (vier)