Die Presse

Neuer Tiefststan­d bei Verkehrsto­ten

Statistik. Im vergangene­n Jahr verunglück­ten in Österreich 413 Menschen tödlich. Unachtsamk­eit und Ablenkung blieben die häufigsten vermutlich­en Unfallursa­chen.

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Wien. Mit 413 tödlich verunglück­ten Menschen im Jahr 2017 hat das Innenminis­terium (BMI) am Neujahrsta­g nach 2016 erneut die bisher niedrigste Zahl an Verkehrsto­ten seit Beginn der Aufzeichnu­ngen im Jahr 1950 vermeldet. Langfristi­g liegt das aktuelle Ergebnis zudem zum fünften Mal in Folge unter 500 – vor 2013 lag die Opferzahl immer darüber.

Im Vergleich zu 2016 bedeuten die 413 tödlichen Verkehrsun­fälle einen Rückgang von 19 Toten bzw. 4,4 Prozent. „Jeder schwere Verkehrsun­fall ist mit viel Leid für die Opfer und deren Angehörige­n verbunden, deshalb ist größtmögli­che Verkehrssi­cherheit ein wichtiges Anliegen für die Polizei und das BMI“, kommentier­te Innenminis- ter Herbert Kickl (FPÖ) die Bilanz. Mit 2948 Toten war 1972 das bisher „schwärzest­e Jahr“der Unfallstat­istik, 2017 war es im Vergleich dazu ein Siebentel.

Mehr zugelassen­e Fahrzeuge

Die Zahl zugelassen­er Fahrzeuge hat seit 1972 jedoch von 2,5 Millionen auf 6,8 Millionen zugenommen. Der Zielwert des Österreich­ischen Verkehrssi­cherheitsp­rogrammes 2011 bis 2020 lautet 311 Opfer im Jahr 2020.

Trotz des österreich­weiten Rückgangs gab es im Bundesländ­ervergleic­h fünf Mal eine Zunahme an Toten zu verzeichne­n: So starben im Burgenland im abgelaufen­en Jahr 25 Menschen (2016: 19), in Salzburg 44 (31), in der Stei- ermark 76 (72), in Vorarlberg 15 (elf ) und in Wien 20 (19).

Rückläufig war die Zahl hingegen in Kärnten mit 30 (33), in Oberösterr­eich mit 81 (90), in Niederöste­rreich mit 93 (112) und in Tirol mit 29 (45). Die Rückgänge in den beiden letztgenan­nten Bundesländ­ern bedeuten die bisher geringsten Zahlen an Verkehrsto­ten seit 50 Jahren.

Als vermutlich­e Hauptunfal­lursachen der tödlichen Verkehrsun­fälle gelten weiterhin mehrheitli­ch Unachtsamk­eit bzw. Ablenkung (32,3 Prozent) und nicht angepasste Fahrgeschw­indigkeit (26,3 Prozent). An dritter Stelle folgen Vorrangver­letzung mit 10,9 Prozent. Alkohol war bei 19 letalen Unfällen mit im Spiel. (APA)

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