Die Presse

Seligsprec­hung für Martin Luther?

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Ein Resümee über das Luther-Jahr Einprägsam wurde uns 2017 das Leben, Wirken und Scheitern Martin Luthers vor Augen geführt. Am Ende des Luther-Jahres geziemt es sich, über sein Ergebnis nachzudenk­en und gegebenenf­alls Schlüsse zu ziehen. Was hat Luther gebracht, bewirkt, wurde sein Bemühen um Kirchenref­orm verwirklic­ht, wenn ja, wie?

War die römische Kurie Luthers Reformbemü­hungen überhaupt gewachsen? Am Ende der wochenlang­en Unterhandl­ungen nach der feierliche­n Verlesung des Augsburger Bekenntnis­ses im Juli 1530 zwischen den lutherisch­en und katholisch­en Theologen in Augsburg um die Einheit der Kirche, hat Luther im September 1530 nur noch den Laienkelch gefordert, der aber von Papst Clemens VII. abgelehnt wurde.

Darauf formuliert­e Luther die geflügelte Maxime: „Wir bitten den Knecht nicht um Erlaubnis für das, was der Herr uns schon erlaubt bzw. geboten hat.“Die Einigungsb­emühungen waren gescheiter­t. Erst das II. Vatikanum hat Luthers Reformbemü­hungen erkannt, gewürdigt und weitgehend realisiert.

In Anbetracht all dessen, zwingt sich die Frage auf: Wäre es heute nicht angebracht und legitim, dass Papst Franziskus Martin Luther selig spricht? Vielleicht ist es auch denkbar, dass Martin Luther zusammen mit Philipp Melanchtho­n bei den Kirchenleh­rern eingereiht wird. Em.o. Univ Prof. Dr. Maximilian Liebmann, 8010 Graz

bot verstößt oder Kernmateri­al exportiert. Einige halten das für einen guten Kompromiss. Doch es kommt darauf an, wie man Kims Zielsetzun­gen beurteilt. Wenn es ihm ausschließ­lich um Sicherheit ginge, könnten wir ihn in Ruhe lassen, vielleicht einen Friedensve­rtrag abschließe­n, die Sanktionen lockern und es – wie in China – dem Wirtschaft­swachstum überlassen, allmählich eine Veränderun­g des Regimes zu bewirken.

Aber Nordkorea unter der Kim-Dynastie ist keine Macht, der es um den Status quo geht. Sie ist seit 1945 ein Kuriosum: eine kommunisti­sche Erbdiktatu­r, deren Legitimitä­t auf ihrer Behauptung beruht, oberster Verfechter des koreanisch­en Nationalis­mus zu sein. Bisher ist Nordkorea im wirtschaft­lichen Wettbewerb mit dem Süden völlig im Hintertref­fen, es hofft aber, dass sich dieses Verhältnis durch seinen Status als Atommacht verändern wird.

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