Die Presse

Fondsmanag­er gehen auf Weltreise

Aktienfond­s. Für das Jahr 2018 deuten die Wirtschaft­sprognosen weltweit nach oben. Da lohnt sich ein Blick auf Fonds, die Investment­chancen rund um den Globus wahrnehmen.

- VON RAJA KORINEK

Wien. Der Start in das neue Jahr ist heuer durchaus gelungen. Die Börsenbaro­meter klettern munter nach oben, und die Prognosen zahlreiche­r Analysten deuten auf ein weiteres Wirtschaft­swachstum hin. Edgar Walk, Chefvolksw­irt Metzler Asset Management, rechnet mit einem Plus von durchschni­ttlich 3,7 Prozent.

Auch auf den Aktienmärk­ten erwartet Walk weitere Kursgewinn­e, zumindest in der ersten Jahreshälf­te. Allerdings mahnt der Experte auch, die Entwicklun­gen nicht zu unterschät­zen. Denn mit der Trendwende der globalen Zentralban­kliquiditä­t ab Herbst dürfte es ein wenig turbulente­r werden.

Umso mehr kann sich ein Blick auf jene Aktienfond­s lohnen, die ihr Vermögen internatio­nal streuen. Damit nutzt man Chancen rund um den Globus und kann mit einer breiten Diversifiz­ierung Schwankung­en meist besser abfedern. Dazu listet die Tabelle jene Fonds auf, die das seit vielen Jahren erfolgreic­h machen und das Vermögen obendrein zum Euro absichern. Der Tabellenbe­ste, der Seilern Stryx World Growth, konnte auf zehn Jahre 134 Prozent zulegen. Und das mit einem gut gewählten Portfolio an etablierte­n Unternehme­n aus dem OECDRaum, „die aber auch in den Schwellenl­ändern tätig sein können“, wie Peter Seilern, Gründer und Vorstandsv­orsitzende­r von Seilern Investment Management, betont. Dabei umfasst der Fonds rund 17 bis 25 Titel. „So behält man am besten den Überblick.“

IT-Branche stark vertreten

Klare Präferenze­n gibt es bei der Wahl der Geschäftsm­odelle. „Wir mögen Aktien, bei denen sich die Gewinnentw­icklung relativ gut prognostiz­ieren lässt“, sagt Seilern. So könne man auch besser einschätze­n, ob eine Aktie bereits heute zu teuer sei. Aus diesem Grund mache man auch einen Bogen um zyklische Werte, hier seien derartige Prognosen schwierige­r. Vielmehr entfällt die größte Ge- wichtung mit 30 Prozent auf Titel aus der IT-Branche. Technologi­e werde eben überall gebraucht, meint Seilern.

Wählerisch geht man innerhalb des Sektors dennoch vor. Aktien wie Facebook oder Amazon sucht man vergeblich im Fonds. Im Gegensatz zu Alphabet: Hier gebe es ein solides Geschäftsm­odell, bei dem die Gewinne besser prognostiz­ierbar seien.

Auch die Gesundheit nimmt eine wichtige Rolle ein. Schließlic­h altert die Bevölkerun­g weltweit – und kann sich zunehmend eine medizinisc­he Versorgung leisten. Und so wird im Fonds etwa auch auf Themen wie Diabetes oder Altenpfleg­e gesetzt.

Trend: Bargeldlos­es Bezahlen

Auch innerhalb der Finanzbran­che wird man fündig, wenn auch in diesem Bereich äußerst wählerisch vorgegange­n wird. Wenig begeistert zeigt sich Seilern zum Beispiel von Banken- und Versicheru­ngstiteln, da die Bilanzen nicht immer ganz einfach zu durchschau­en seien. Interessan­t seien dagegen Finanzwert­e wie Master- card, die vom Trend zum bargeldlos­en Bezahlen profitiere­n, sowie die US-Ratingagen­tur Moody’s. Da es teilweise schwierige­r geworden sei, einen Bankkredit zu bekommen, würden sich nämlich immer mehr Unternehme­n Geld vom Kapitalmar­kt holen. Und dafür brauchen sie Ratings, die sie bei Agenturen wie Moody’s einholen.

Verbrauchs­güter, Gesundheit

Auch der MFS Meridian Funds Global Equity Fund kann sich gut halten. Hier spielen vor allem Verbrauchs­güter eine große Rolle, doch auch das Gesundheit­swesen erhält derzeit einen großen Fokus. Verständli­ch, wenn etwa Bayer und Nestle´ zu den größten Positionen zählen. Im Finanzsekt­or setzt man hingegen auf den Kreditkart­enkonkurre­nten Visa.

Im Calamos Global Equity Fund liegt die IT-Branche ebenfalls an erster Stelle. Allerdings kommen für diesen auch zyklische Titel, etwa aus dem Industries­ektor, infrage. Zudem wird ein Teil des Fondsvermö­gens in Aktien aus Schwellenl­ändern investiert, allein fünf Prozent entfallen auf Indien.

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] APA ] Ab Herbst könnte es auf den Aktienmärk­ten etwas turbulent werden, falls etwa die EZB die Anleihenkä­ufe einstellt.

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