Die Presse

OMV schwimmt in russischem Gas

Energie. Der Einstieg in Sibirien beschert dem Konzern ein kräftiges Produktion­splus.

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Wien. Der 1,7 Milliarden Euro teure Einstieg der heimischen OMV ins russische Gasfeld Juschno Russkoje macht sich bemerkbar. Im Schlussqua­rtal produziert­e das Unternehme­n mit 377.000 Fass Öläquivale­nt pro Tag um gut zehn Prozent mehr Öl und Gas als in den drei Monaten zuvor. Und das, obwohl das westsibiri­sche Feld die Produktion der OMV erst seit Dezember auffettet.

Ab dem heurigen Jahr will das Unternehme­n zusätzlich­e 100.000 Fass Öläquivale­nt pro Tag in Juschno Russkoje fördern. Das entspricht etwa einem Viertel der gesamten Produktion­smenge der OMV. Der größte Vorteil für das Unternehme­n sind die extrem niedrigen Förderkost­en. In Summe sollen die durchschni­ttlichen För- derkosten pro Fass dadurch vom 16-Dollar-Höchststan­d vor drei Jahren auf sieben Dollar sinken.

Gas und Preis aus Russland

Aber nicht nur die Produktion­skosten sind in Russland niedriger als in vielen anderen Regionen, in denen die OMV tätig ist. Sondern auch der Preis, den das Unternehme­n für das Gas letztlich erhält, ist deutlich niedriger. Gemäß Vereinbaru­ng verkauft das österreich­ische Unternehme­n die gesamte Produktion aus Juschno Russkoje an den russischen Staatskonz­ern Gazprom. Die Hälfte der Mengen werden zu einem internatio­nal üblichen Preis (konkret zum deutschen Preis) abgenommen. Die andere Hälfte wird jedoch zum niedrigere­n russischen Inlandspre­is verkauft, heißt es auf Anfrage der „Presse“. Über die genaue Höhe des russischen Preises schweigt der Konzern lieber. Nicht nur die stärkere Produktion, sondern auch ein Ölpreis, der stabil über 60 Dollar je Fass steht, bereitet der OMV derzeit Freude.

Negativ wirkt sich der gestiegene Ölpreis naturgemäß auf die Raffinerie­marge aus. Die OMV-Referenz-Raffinerie­marge lag im vergangene­n Quartal mit 5,68 Dollar pro Fass deutlich unter dem Wert des Vorquartal­s (7,04 Dollar pro Fass). Die Auslastung der Raffinerie­n ging in den vergangene­n drei Monaten zwar leicht zurück, blieb mit 92 Prozent aber auf hohem Niveau. Am 21. Februar will die OMV ihre gesamten Ergebnisse für das vierte Quartal und das Jahr 2017 publiziere­n.

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