Die Presse

Donald Trump ante portas in Davos

- VON THOMAS VIEREGGE thomas.vieregge@diepresse.com

Donald Trump ist also quasi im Anflug auf den „Zauberberg“, zum Weltwirtsc­haftsforum in Davos. Die kleineren Probleme in Washington mit der Haushaltsk­rise haben sich erledigt – besser gesagt: haben Republikan­er und Demokraten ohne sein Zutun erledigt.

Wie der US-Präsident in die Schweizer Bergwelt anreisen wird, ist angesichts des Winterchao­s die eine spannende Frage. Schweben er und seine Entourage via Luftweg mit einer Hubschraub­erflotte an – mit dem Risiko, eine Lawine von den Gipfeln auszulösen? Oder kommen sie – wie Normalster­bliche – doch auf dem Landweg?

Eine Sprengkraf­t hält die Stippvisit­e Trumps auf dem Gipfel der globalen Elite jenseits von Protesten und Wetterunbi­ll jedenfalls bereit. Der Propagandi­st des Credos „American First“trifft auf jenes Establishm­ent, das er zum Feindbild erklärt hat – und vice versa. Ein Großteil der Teilnehmer, Staats- und Regierungs­chefs wie Angela Merkel oder Emmanuel Macron, wird bereits abgereist sein, wenn der Präsident am Freitag zur Schlussfan­fare des Forums seine Show abziehen wird.

Frankreich­s Präsident nutzte die Zeit, um in Versailles und in Davos US-Banker und Wirtschaft­sführer zu umbuhlen. Milliardär­e wie George Soros & Co. kündigten an, Trump tunlichst aus dem Weg gehen zu wollen. Und Indiens Präsident und Yoga-Guru Narendra Modi rief ihn zur Räson. Der Zauberberg strahlt eisige Kälte aus.

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