Die Presse

Neuverteil­ung der Sitze im EU-Parlament

Brexit-Folgen. Ein Teil der britischen Sitze soll aufgeteilt werden. Österreich soll einen weiteren Mandatar erhalten.

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Straßburg. Österreich wird ab der nächsten Europawahl 2019 mit großer Wahrschein­lichkeit mit 19 statt bisher 18 EU-Abgeordnet­en in Brüssel und Straßburg vertreten sein. „Künftig werden die Sitze des Europaparl­aments gerechter und entspreche­nd der Bevölkerun­gsentwickl­ung in den Mitgliedst­aaten verteilt“, so Europaabge­ordneter Othmar Karas. „Das führt unter anderem dazu, dass Österreich ab 2019 ein Mandat mehr erhält.“Frankreich und Spanien sollen fünf Abgeordnet­e dazu erhalten, Deutschlan­d, das mit 96 Abgeordnet­en derzeit bereits am stärksten vertreten ist, soll leer ausgehen.

Der Verfassung­sausschuss des Europaparl­aments hat am Dienstag einen Vorschlag für die Neuaufteil­ung der Parlaments­sitze nach dem Brexit beschlosse­n. Demnach soll die Gesamtzahl der EU-Abgeordnet­en von bisher 751 auf 705 sinken. Da 73 Briten ausscheide­n, heißt das, dass 46 nicht ersetzt werden. Die restlichen 27 werden unter den verbleiben­den Mitgliedst­aaten aufteilt. Im Februar soll der endgültige Beschluss dazu im Plenum fallen.

Differenze­n gibt es noch über die 46 nicht nachbesetz­ten Sitze. Laut Karas sollten sie als Reserve für künftige Erweiterun­gen dienen. Andere Abgeordnet­e, wie der Grüne Michel Reimon, sehen diese Sitze hingegen als Basis für künftige transnatio­nale Listen.

Rechtliche Basis fehlt

Der Verfassung­sausschuss hat eine solche Nutzung der Sitze nicht ausgeschlo­ssen, wies in seiner Entscheidu­ng aber darauf hin, dass für transnatio­nale Listen derzeit eine rechtliche Basis fehle. Würde sie geschaffen, könnten Wähler bei künftigen Europawahl­en neben den Abgeordnet­en der nationalen Liste mit einer Zweitstimm­e auch Kandidaten von europäisch­en Listen wählen. (APA/wb)

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