Die Presse

Intel warnt vor Intel-Updates

Elektronik. Das PR-Debakel rund um die Sicherheit­slücken in IntelChips weitet sich aus. Auch die Reparaturs­oftware verursacht Schäden.

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Anfang Jänner musste der Chipherste­ller Intel zugeben, dass seine Prozessore­n erhebliche Sicherheit­slücken aufweisen. Millionen an Privat- und Firmenkund­en waren betroffen. Es war ein regelrecht­es PRDesaster. Schlimmer konnte es nicht kommen. Oder etwa doch? Wenige Wochen nach Bekanntwer­den der verheerend­en Sicherheit­slücken „Meltdown“und „Spectre“muss Intel seine Kunden nun vor den Updates warnen, mit denen das Unternehme­n die Probleme beseitigen wollte. Sie könnten bei einigen Prozessort­ypen zu einer höheren Zahl an Computerne­ustarts und anderem unberechen­baren Verhalten der Rechner führen, schreibt Intel-Manager Navin Shenoy in einem aktuellen Blogeintra­g. Schon einige Tage vorher bezeichnet­e Linux-Gründer Linus Torvalds die Updates des Unternehme­ns als „kompletten Schrott“.

Intel rät Computerhe­rstellern, Anbietern von Cloud-Diensten, Softwarehe­rstellern und Nutzern nun, die gegenwärti­gen Updatevers­ionen nicht aufzuspiel­en. Weitere Details über künftige Updates würden im Verlauf der Woche erwartet. „Wir rufen unsere Partner in der Industrie auf, ihre Anstrengun­gen auf frühere Update-Versionen zu konzentrie­ren, sodass wir die Veröffentl­ichung beschleuni­gen können“, so Shenoy.

Kurz nach dem Jahreswech­sel war bekannt geworden, dass zahlreiche Prozessore­n von Intel sowie auch Chips der Hersteller AMD und ARM von der Schwachste­lle betroffen sind. Dadurch ist es möglich, sensible Informatio­nen wie etwa Passwörter, Verschlüss­elungen oder Daten aus Programmen auszulesen. Intel erklärte daraufhin, es arbeite mit AMD und ARM daran, einen industriew­eiten Ansatz zur schnellen und konstrukti­ven Lösung des Problems zu entwickeln.

Offenbar mit magerem Erfolg. Schon vor einigen Tagen hatte Intel einige Großkunden und Partner gebeten, die Auslieferu­ng des fehlerhaft­en Updates zu verschiebe­n. Nun sollen auch die Endkunden selbst die Notbremse ziehen – und die Finger von IntelUpdat­es lassen. (auer/ag)

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