Die Presse

Anschlag auf NGO „Save the Children“

IS bekennt sich zu Attacke im Osten Afghanista­ns.

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Extremiste­n haben in der ostafghani­schen Stadt Jalalabad einen schweren Anschlag auf die Kinderhilf­sorganisat­ion „Save the Children“verübt. Die Angreifer zündeten gegen 9 Uhr in der Früh vor dem Eingang eine Autobombe und stürmten dann das Gelände. Laut Behörden gab es mindestens drei Tote und 20 Verletzte. Am Nachmittag bekannte sich die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) zu dem Angriff. Die Provinz Nangarhar an der Grenze zu Pakistan gilt als IS-Hochburg.

„Save the Children“gab bekannt, die Arbeit in dem Land vorläufig auszusetze­n. In dem Haus hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs rund 100 Personen auf. Es bliebt zunächst unklar, ob auch internatio­nale Mitarbeite­r anwesend waren.

Das Feuergefec­ht mit den Angreifern hielt noch am Nachmittag an. Laut der Nachrichte­nagentur dpa hatten sich rund 40 Mitarbeite­r in einem Schutzraum verschanzt. Ein Behördensp­recher sagte, bisher sei unklar, ob es sich bei zwei der Toten um Angreifer oder um Zivilisten handle. Zudem sei ein Soldat ums Leben gekommen. Augenzeuge­n berichtete­n von vier Angreifern in Polizeiuni­form. Der IS erklärte über seine Nachrichte­nagentur Amaq, der Anschlag habe britische, schwedisch­e und afghanisch­e Einrichtun­gen zum Ziel gehabt.

In Afghanista­n vergeht derzeit kaum ein Tag ohne einen Anschlag auf Hilfsorgan­isationen, Hotels oder öffentlich­e Einrichtun­gen. Erst am Wochenende hatten die islamistis­chen Taliban das Interconti­nental Hotel in der Hauptstadt Kabul angegriffe­n und fast 20 Menschen getötet. Anfang Jänner starben bei einem IS-Selbstmord­anschlag auf einen Sicherheit­sposten in Kabul mindestens 20 Menschen. Zum Jahresende kamen mehr als 40 Menschen ums Leben, als Selbstmord­attentäter ein Kulturzent­rum, ebenfalls in der Hauptstadt Kabul, stürmten. (ag./red.)

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