Die Presse

Was wir jetzt über Wiegenlied­er wissen

Harvard-Forscher wollten zeigen, dass Musik weltweit verstanden wird.

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„Music really is a universal language“, sagt stolz eine Aussendung der Harvard University. Ist es endlich geglückt, den Gemeinplat­z experiment­ell zu belegen? Wenn ja, dann wie? Immerhin, der Aufwand war gewaltig: 1000 Testperson­en aus 60 Ländern urteilten über 26.000 Gesänge aus allen möglichen Kulturen, von den Ainu bis zu den Zulu. Die Forscher unterschie­den vier Typen: Lieder zum Tanz, zum Beruhigen von Babys, zum Heilen von Krankheite­n und zum Ausdruck der Liebe. Das dürftige Ergebnis, berichtet in Current Biology (25. 1.): Halbwegs eindeutig interkultu­rell zuordenbar waren nur die ersten beiden Typen. Tanzlieder seien meist schneller und rhythmisch komplexer und werden oft von mehreren Personen gesungen, während Wiegenlied­er langsamer sind und oft nur von einer Frau gesungen werden, erklären die Forscher. Wer hätte das gedacht? (tk)

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