Die Presse

Kein gutes Beispiel für „Arbeitsmig­ranten“

- 1090 Wien

politiker den Briten nachweinen. Natürlich ist Diplomatie durch Höflichkei­ts- und Zwecklügen gekennzeic­hnet, was ja bei jeder Brexit-Erwähnung einen Nebensatz des Bedauerns rechtferti­gt. Wenn aber führende EU Politiker wie Juncker und Tusk plötzlich eine Werbetromm­el für die Revision des Brexit zu drehen beginnen, dann könnte man daraus schließen, dass ihnen die Briten als Buhmann für mangelnde Fortschrit­te bei der EU-Vertiefung fehlen.

Eher ist es aber wohl die Angst vor ihrer schweren Aufgabe, die 17 Milliarden Kostenbeit­rag der Briten zum EU-Budget zu verteilen oder einzuspare­n, was ihnen deren Verbleib als kurzfristi­g geringeres Übel erscheinen lässt. Das sollten jene Kräfte, denen Europas Zukunft ein Anliegen ist, nicht zulassen.

Frau Sully hat recht, wenn sie meint, dass einem neuerliche­n Referendum möglicherw­eise neue EU-Bedingunge­n zugrunde liegen könnten! Diese sollten zahlreiche Vertiefung­en enthalten, gegen welche sich die Briten immer gewehrt haben und welche die EU während der britischen Selbstlähm­ung beschließe­n sollte. Wenn die Briten dann zu diesen Bedingunge­n, auch z. B. Möglichkei­t von Mehrheitse­ntscheidun­gen ohne britisches Veto, doch wieder Mitglied werden wollen, sollten sie uns herzlichst willkommen sein. „Frustriert­e, zornige junge Männer – einst und heute“, Gastkommen­tar von Karl Weidinger, 22. 1. Hätte Herr Weidinger ordentlich recherchie­rt und die beiden führenden Hitler-Biografen Fest und Kershaw gelesen, würde er nicht schreiben, dass Adolf Hitler aus tristen familiären Verhältnis­sen stammte.

Der Vater, Alois Hitler, war im Staatsdien­st, am Ende seiner Laufbahn wurde er zum Zollamtsob­eroffizial befördert, die höchste Rangklasse die er mit seiner Vor-

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