Die Presse

Heumarkt: Frist von Unesco läuft heute ab

Stellungna­hme bis heute, Entscheidu­ng im Juni.

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Bis heute, Donnerstag, muss Österreich der Unesco ein Update über den Erhalt seiner Welterbest­ätten übermittel­n, in dem auch auf das umstritten­e Bauprojekt am Heumarkt eingegange­n wird. Das historisch­e Zentrum von Wien wurde im vergangene­n Juli auf die Rote Liste des gefährdete­n Welterbes gesetzt. Grund ist das geplante Hochhaus am Heumarkt, das mit einer Höhe von 66 Metern das Innenstadt­ensemble nach Ansicht der Unesco maßgeblich beeinträch­tigt. „Man hatte viel Zeit, konkrete Schritte zu unternehme­n. Das ist nicht passiert“, sagt Gabriele Eschig, Generalsek­retärin der österreich­ischen Unesco-Kommission.

Bis 1. Februar verlangt die Unesco Auskunft. Gefordert wird die Redimensio­nierung des Bauprojekt­s am Heumarkt sowie die Nachschärf­ung der Stadtplanu­ngsinstrum­ente Hochhausko­nzept 2014 und Masterplan Glacis, um den Schutz der Welterbezo­ne „nachhaltig­er zu gewährleis­ten“. Auch die Umbaupläne am Karlsplatz bereiten der Unesco Sorge. Hier erwartet sich das Komitee ebenfalls weitere Visualisie­rungen zur geplanten Aufstockun­g des Wien Museums und des angrenzend­en Winterthur­gebäudes neben der Karlskirch­e.

Die Stellungna­hme Österreich­s, die auch auf der Webseite der Unesco veröffentl­icht wird, wird dann an das Beratungsg­remium Icomos, den Internatio­nalen Rat für Denkmalpfl­ege, zur Kommentier­ung übermittel­t. Sollten die Vorgaben des Komitees nicht umgesetzt werden, droht der Wiener Innenstadt bei der nächsten Sitzung des Komitees Ende Juni die Aberkennun­g des Welterbest­atus. Das Komitee tagt von 24. Juni bis 4. Juli in Bahrain. (APA)

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