Die Presse

Die Grippewell­e und das Meer

Schnupfen, Husten, Fieber: Ab wann die Sportsache­n im Kasten bleiben müssen.

- VON JULIA NEUHAUSER E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

Die

Grippe und die weniger schweren grippalen Infekte zwingen immer mehr Menschen ins Bett“: Zu dieser Schlagzeil­e habe ich zuletzt – wie auch zehntausen­de andere Österreich­er – meinen Teil beigetrage­n. Das Bett habe ich zwar schon seit Längerem wieder verlassen. Die Laufschuhe angesichts der hartnäckig­en Verkühlung aber nicht wieder angezogen. Deshalb wird die Sportkolum­ne diesmal zum Medizinrat­geber umfunktion­iert.

Unter erkältungs­geplagten Sportlern werden sich wohl viele die Frage stellen, wann es ratsam ist, wieder ins Training einzusteig­en. Ich habe darauf im Gespräch mit Sportmediz­iner Piero Lercher von der Meduni Wien eine ernüchtern­de Antwort gefunden. Für Hobbysport­ler heißt es nämlich vorerst einmal Ruhe geben – und zwar bis die Beschwerde­n abgeklunge­n sind. Nämlich alle. Immerhin könnte man ohne ärztliche Kontrolle nur schwer zwischen einer Grippe, einem grippalen Infekt und einer Erkältung unterschei­den. Kuriert man sich nicht aus, können sich die Beschwerde­n über Wochen, ja sogar über Monate, ziehen und sich längere Zeit negativ auf die Leistungsf­ähigkeit auswirken. Selbst bei Schnupfen rät der Sportmediz­iner das Lauftraini­ng zu streichen. Bei verstopfte­n Nase wird meist durch den Mund eingeatmet und das kann bei niedrigen Temperatur­en gefährlich sein. Auch den Husten sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gerade beim winterlich­en Läufen in der Stadt könnte der durch Feinstaub und Kälte noch schlimmer werden.

Bewegen darf man sich trotzdem. Spazieren, walken oder wandern in der frischen Luft schlägt der Sportmediz­iner vor. Aus ärztlicher Sicht sollte es dazu in die Berge oder ans Meer gehen. Zumindest das ist eine versöhnlic­he Antwort.

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