Die Grippewelle und das Meer
Schnupfen, Husten, Fieber: Ab wann die Sportsachen im Kasten bleiben müssen.
Die
Grippe und die weniger schweren grippalen Infekte zwingen immer mehr Menschen ins Bett“: Zu dieser Schlagzeile habe ich zuletzt – wie auch zehntausende andere Österreicher – meinen Teil beigetragen. Das Bett habe ich zwar schon seit Längerem wieder verlassen. Die Laufschuhe angesichts der hartnäckigen Verkühlung aber nicht wieder angezogen. Deshalb wird die Sportkolumne diesmal zum Medizinratgeber umfunktioniert.
Unter erkältungsgeplagten Sportlern werden sich wohl viele die Frage stellen, wann es ratsam ist, wieder ins Training einzusteigen. Ich habe darauf im Gespräch mit Sportmediziner Piero Lercher von der Meduni Wien eine ernüchternde Antwort gefunden. Für Hobbysportler heißt es nämlich vorerst einmal Ruhe geben – und zwar bis die Beschwerden abgeklungen sind. Nämlich alle. Immerhin könnte man ohne ärztliche Kontrolle nur schwer zwischen einer Grippe, einem grippalen Infekt und einer Erkältung unterscheiden. Kuriert man sich nicht aus, können sich die Beschwerden über Wochen, ja sogar über Monate, ziehen und sich längere Zeit negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Selbst bei Schnupfen rät der Sportmediziner das Lauftraining zu streichen. Bei verstopften Nase wird meist durch den Mund eingeatmet und das kann bei niedrigen Temperaturen gefährlich sein. Auch den Husten sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gerade beim winterlichen Läufen in der Stadt könnte der durch Feinstaub und Kälte noch schlimmer werden.
Bewegen darf man sich trotzdem. Spazieren, walken oder wandern in der frischen Luft schlägt der Sportmediziner vor. Aus ärztlicher Sicht sollte es dazu in die Berge oder ans Meer gehen. Zumindest das ist eine versöhnliche Antwort.