May in China: „Goldene Ära“des Handels
Briten unterzeichnen Milliardenverträge in Peking.
Auf der Suche nach Handelspartnern: Angesichts des bevorstehenden Brexit sucht die britische Premierministerin, Theresa May, derzeit in China nach Anknüpfungspunkten. Dort weilt sie derzeit auf Staatsbesuch, und mit ihr eine stattliche Handelsdelegation bestehend aus zwei Dutzend Unternehmern. Und schon einen Tag nach ihrer Ankunft sprachen die Briten von Erfolg: Chinesische und britische Firmen hätten Verträge in einem Umfang von umgerechnet zehn Mrd. Euro unterzeichnet, darunter Abkommen in der Luftfahrt, im Energiesektor und der Landwirtschaft.
May beschwor dann auch bei einem Treffen mit Chinas Präsident, Xi Jinping, eine „Goldene Ära“in den Beziehungen beider Länder; London werde die strategische Partnerschaft vorantreiben. In dieselbe Kerbe schlug Chinas Ministerpräsident, Li Keqiang, der sagte, dass die Kooperation beider Länder neue Früchte tragen werde. May habe bei den Gesprächen auch Menschenrechtsfragen sowie die Lage in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong thematisiert, wo Peking einen härteren Kurs gegen demokratische Aktivisten fährt.
Nach ihrer Tour in China wird May in Shanghai erwartet, wo sie am Freitag auf einem Wirtschaftsforum referieren soll.
Aus Sicht Pekings hat der Brexit keinerlei Auswirkungen auf die bilaterale Handelspartnerschaft. Für May hingegen war der Abnabelungsprozess von der EU auch in Peking Thema. Dort gab sie an, dass neue EU-Einwanderer, also jene, die nach dem Brexit nach Großbritannien kommen, nicht mehr die gleichen Rechte erhalten sollen wie „alte“. Das heißt: kein automatisches Bleiberecht und eingeschränkter Zugang zu Sozialleistungen. May geht damit erneut auf Konfrontationskurs mit Brüssel. (ag.)