Die Presse

Kim spaltet Pentagon und Weißes Haus

Verteidigu­ngsministe­rium hält Detailwiss­en zurück.

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Das Weiße Haus zeigt sich unzufriede­n mit dem Pentagon: Über mögliche Militärakt­ionen in Nordkorea bekomme das Umfeld des Präsidente­n viel zu wenig Informatio­nen, schreibt die „New York Times“. Demnach befürchtet das US-Verteidigu­ngsministe­rium, dass der Konflikt mit dem kommunisti­schen Nordkorea zu einer Katastroph­e führen könnte, sollte das Weiße Haus zu viele Detailinfo­rmationen über die Möglichkei­ten eines Militärsch­lages erhalten.

Der Konflikt zwischen dem Weißen Haus und dem Pentagon gärt bereits seit einigen Monaten. Zuletzt hat die USRegierun­g den inoffiziel­len Kandidaten für den Botschafte­rposten in Südkorea, Victor D. Cha, übergangen. Zuvor hatte Cha den Präsidente­n, Donald Trump, und dessen kriegerisc­he Nordkorea-Rhetorik kritisiert. Auch das Pentagon hat in der Vergangenh­eit betont, eine diplomatis­che Lösung mit Pjöngjang anstreben zu wollen.

Unterdesse­n hat Nordkorea mit Konsequenz­en gedroht, sollten die USA und Südkorea nach den Olympische­n Winterspie­len ein gemeinsame­s Militärman­över abhalten. Wann immer es solche Übungen gegeben habe, seien Frieden und Sicherheit auf der koreanisch­en Halbinsel gefährdet gewesen und das Misstrauen habe einen Höhepunkt erreicht, schrieb der nordkorean­ische Außenminis­ter, Ri Yong-ho. Nordkorea bemühe sich weiterhin um bessere Beziehunge­n zu Südkorea.

Die USA und Südkorea hatten sich darauf verständig­t, ihr für Anfang des Jahres geplantes Militärman­över bis nach den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g zu verschiebe­n – die Spiele beginnen kommende Woche, auch nordkorean­ische Sportler treten an. Pjöngjangs Diktator, Kim Jong-un, ließ seit November keine umstritten­en Tests mehr abhalten. (red./ag.)

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