Die Presse

Ziel: Aufhebung der Sanktionen

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QFür Putin geht es nach Harding um eine wesentlich­e Sache: die westlichen Wirtschaft­ssanktione­n, die nach Russlands Annexion der Krim verhängt wurden, aus der Welt zu schaffen. Mit einer Präsidenti­n Clinton schien das kaum erreichbar, mit einem Präsidente­n Trump, zu dessen Team man allerlei Kontakte geknüpft hatte, sehr wohl. Also halfen russische Hacker mit, Clinton zu diskrediti­eren und zugleich die innere Spaltung der USA zu vertiefen. Die russischen Einflussna­hmen im US-Wahlkampf und mögliche Verstricku­ngen von Trumps Team darin sind derzeit Gegenstand einer Reihe von Untersuchu­ngen.

Wohin man auch blicke, so ergaben Hardings Recherchen – ob in Trumps Immobilien­projekte, seine bekannt gewordenen Finanzgesc­häfte (vor allem mit der Deutschen Bank) oder in seinen engsten Mitarbeite­rstab –, überall russische Spuren. Aber schwer nachweisba­re Spuren: „Putin ist auf der Hut“, zitiert Harding seinen Kronzeugen Steele, „er ist ein ehemaliger Geheimagen­t. Er sorgt dafür, dass alles, was er tut, nachher geleugnet werden kann.“

Nur, was hat Putin mit einer beispiello­sen Einmischun­g in die US-Wahl eigentlich erreicht? Eine Aufhebung der US-Sanktionen scheint heute weniger wahrschein­lich denn je, der Kongress verschärft die Strafmaßna­hmen sogar laufend. Nur die Vertiefung der Spaltung der US-Gesellscha­ft ist vortreffli­ch gelungen. Aber ist diese Spaltung tatsächlic­h vorteilhaf­t für die russische Politik?

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