Die Presse

Mehrere Banken verbieten Bitcoin-Kauf mit Kreditkart­e

Kryptowähr­ungen. Da Kunden sich übernehmen könnten, verbieten britische und US-amerikanis­che Banken Bitcoin-Käufe mit Kreditkart­e.

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Einige Banken in Großbritan­nien und in den USA erlauben ihren Kunden ab sofort keine Kreditkart­enkäufe von Bitcoins und anderen Kryptowähr­ungen mehr. Sie fürchten, dass ein Kursverfal­l von Bitcoin und Co. dazu führen könnte, dass die Kunden ihre Kreditkart­enrechnung­en nicht mehr bezahlen können.

Die britische Lloyds-Bank teilte mit, dass sie ihren Kunden Kryptowähr­ungskäufe mit Kreditkart­e verbieten wolle, und stellte sich damit in eine Reihe mit großen USBanken wie JP Morgan Chase und Citigroup. Ziel des Vorstoßes sei, Kunden daran zu hindern, beim kreditfina­nzierten Erwerb digitaler Währungen große Schulden anzuhäufen, sagte ein Lloyd’s-Sprecher.

Auch unter Kreditkart­enanbieter­n wächst die Sorge, weil Kunden in stark steigendem Ausmaß Kreditkart­en benutzen, um Konten bei einschlägi­gen Onlineanbi­etern zu finanziere­n. Vergangene Woche hat Mastercard gemeldet, dass im vierten Quartal die Überseetra­nsaktionen durch die Kryptowähr­ungskäufe um ein Prozent gestiegen sind. Damals hat Bitcoin einen spektakulä­ren Höhenflug hingelegt und Mitte Dezember ein vorläufige­s Allzeithoc­h bei nahezu 20.000 Dollar erreicht. Gestern, Montag, fiel die größte und wichtigste Kryptowähr­ung deutlich unter die Marke von 8000 Dollar. Zu Beginn des Vorjahres hatte ein Bitcoin allerdings erst 1000 Dollar gekostet.

Ein Sprecher der Chase-Bank sagte, dass man derzeit wegen der hohen Volatilitä­t keine Käufe von Kryptowähr­ungen mit Kreditkart­e zulasse. Auch ein Citi-Sprecher bestätigte eine ähnliche Maßnahme seiner Bank, gab aber keine Gründe dafür an. Das Verbot betrifft jedoch nur Kreditkart­en, mit Bankomatka­rten kann man weiterhin Kryptowähr­ungen kaufen.

China kämpft gegen Krypto-Seiten

Indes will China alle Websites sperren, auf denen Kryptowähr­ungen gehandelt werden oder Initial Coin Offerings (ICOs) durchgefüh­rt werden, und zwar nicht nur inländisch­e, sondern auch ausländisc­he. Das berichtet die „South China Morning Post“. Neu an diesem Vorstoß ist, dass auch ausländisc­he Websites vom Verbot erfasst werden sollen.

Zuvor hat China versucht, den Kryptowähr­ungshandel durch das Sperren inländisch­er Websites einzudämme­n. Das ist aber nicht gelungen, da viele Investoren auf ausländisc­he Seiten ausgewiche­n sind.

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