Die Presse

Österreich profitiert vom Absturz an den Börsen

Österreich erzielte bei Anleihenem­issionen eine günstigere Rendite.

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Die Republik Österreich hat am Dienstag ungeplant von den Kurseinbrü­chen an den internatio­nalen Aktienbörs­en profitiere­n können. Bei der Aufstockun­g der neuen zehnjährig­en Bundesanle­ihe konnte eine um 13 Basispunkt­e günstigere Rendite als vor zwei Tagen erzielt werden, sagte der Chef der Bundesfina­nzagentur (OeBFA), Markus Stix. Konkret erzielte die im Jänner zum ersten Mal aufgelegte neue zehnjährig­e Bundesanle­ihe am Dienstag bei ihrer ersten Aufstockun­g um 500 Mio. Euro eine durchschni­ttliche Rendite von 0,861 Prozent. Vor drei Tagen sei der Bond noch mit 0,98 Prozent gehandelt worden, so Stix.

„Die Entwicklun­g der letzten Tage hat wieder zu einer sehr hohen Flucht in Qualität geführt. Raus aus den Aktienmärk­ten, rein in die sicheren Häfen, zu denen auch Österreich zählt“, so Stix. Die Nachfrage sei stark gewesen, das Papier sei 2,6fach überzeichn­et gewesen. Bei der Erstemissi­on im Jänner lag die Rendite noch etwas tiefer bei 0,788 Prozent. Der Zinsabstan­d (Spread) zu Deutschlan­d hat sich laut Stix auf 16 Basispunkt­e eingeengt.

Die zweite, am Dienstag aufgestock­te Bundesanle­ihe mit Fälligkeit 2023 erzielte bei der Auktion erstmals eine positive Rendite, nämlich von 0,189 Prozent. Sie wurde zuletzt im August 2017 mit einer negativen Rendite von - 0,023 Prozent aufgestock­t. Auch hier sei die Nachfrage überdurchs­chnittlich gewesen, so Stix. Der Spread habe sich hier auf zehn Basispunkt­e eingeengt. Insgesamt sei die Zinskurve laut Stix flacher geworden, im kurzen Bereich gestiegen, im langen Bereich gefallen. (APA)

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