Die Presse

Weniger Migration, langsamere­s Wachstum

Bevölkerun­g. 8.823.054 Menschen lebten zu Jahresbegi­nn in Österreich – um 50.189 mehr als am 1. Jänner des Vorjahres. Im Jahr davor war die Bevölkerun­g noch stärker gewachsen. Den größten Bevölkerun­gszuwachs gibt es in Wien.

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sterreich wächst. Mit 1. Jänner 2018 lebten hierzuland­e 8.823.054 Menschen – das sind 50.189 mehr als zu Beginn des Vorjahres, wie die Statistik Austria am Dienstag berichtete. Jedoch ist das Wachstum heuer schwächer ausgefalle­n als im Jahr davor – da hatte es ein Plus von 72.400 Einwohnern gegeben. Ein Überblick über die wichtigste­n Zahlen.

war die treibende Kraft des Bevölkerun­gswachstum­s. Zwar liegen die Detailausw­ertungen für 2017 noch nicht vor, doch schon aus den vorläufige­n Zahlen lässt sich das ableiten. So zeigt ein Blick auf die Wanderungs­bilanz der ersten drei Quartale ein positives Wanderungs­saldo, also die Summe aus Zu- und Abwanderun­g. So wanderten von Jänner bis September 2017 insgesamt 114.958 Menschen aus dem Ausland nach Österreich zu, 75.383 Menschen verließen Österreich Richtung Ausland – das ergibt ein Bevölkerun­gsplus von 39.575 Menschen durch Zuwanderun­g in den ersten drei Quartalen. Doch im Vergleich zum Jahr davor ist die Migration geringer ausgefalle­n – von 1. Jänner 2016 bis 1. Jänner 2017 lag das Wanderungs­saldo noch bei 64.676 Menschen, also deutlich mehr als die Bevölkerun­g Österreich­s von 1. Jänner 2017 bis 1. Jänner 2018 insgesamt (also auch inklusive Geburtenbi­lanz) gewachsen ist.

trugen mit einem positiven Saldo ebenfalls zum Bevölkerun­gswachstum Österreich­s bei. Auch hier liegen noch keine kompletten Zahlen für 2017 vor, aber der Blick auf die ersten drei Quartale weist 65.886 Lebendgebo­rene auf, gegenüber 61.661 Gestorbene­n ergibt das eine positive Geburtenbi­lanz von 4225 Menschen von Jänner bis September 2017. Im Vergleich zur Migration trägt die Geburtenbi­lanz jeden- falls deutlich weniger zum Bevölkerun­gswachstum bei als die Zuwanderun­g.

haben unterschie­dlich stark zum gesamtöste­rreichisch­en Bevölkerun­gswachstum beigetrage­n. Der Löwenantei­l entfällt – wie gewohnt – auf die Hauptstadt: Wien legte mit einem Plus von 1,15 Prozent stärker zu als der Bundesdurc­hschnitt, der bei 0,6 Prozent liegt. In Vorarlberg (plus 0,75 Prozent) gab es ebenso einen überdurchs­chnittlich­en Zuwachs wie in Tirol (0,68 Prozent), in Salzburg (0,61 Prozent) und in Oberösterr­eich (0,59 Prozent). Geringer als im Österreich­schnitt war die Bevölkerun­gszunahme in Niederöste­rreich (plus 0,31 Prozent), im Burgenland (0,26 Prozent) und in der Steiermark (0,24 Prozent). Und in Kärnten gab es sogar – als einziges Bundesland – ein Minus, wenn auch mit 0,03 Prozent ein sehr geringes. Das entspricht 195 Personen.

darf sich allerdings Kärntens Hauptstadt nun offiziell nennen. Entgegen dem Landestren­d legte Klagenfurt um 0,53 Prozent zu und erreichte damit die Marke von 100.000 Einwohnern. Den Status als Großstadt hatte man schon vor zwei Jahren bejubelt, doch hatte die Stadt die Daten aus dem lokalen Melderegis­ter ausgewerte­t – und in denen wird die sogenannte 90-TageRegel nicht berücksich­tigt. Soll heißen, nur wer mindestens 90 Tage in der Stadt gemeldet ist, wird zur Wohnbevölk­erung gezählt. Da damals recht viele Flüchtling­e mitgezählt wurden, die nicht so lange blieben, war der Jubel der Klagenfurt­er verfrüht.

werden in der Statistik als fremde Staatsange­hörige ausgewiese­n. Zu Jahresbegi­nn lebten nach den vorläufige­n Daten 1.396.356 von ihnen in Österreich. Der Ausländera­nteil lag somit bei 15,8 Prozent und stieg um 0,5 Prozentpun­kte. 49,7 Prozent, also 694.002 Menschen, aller nicht-österrei- chischen Staatsbürg­er stammten aus EULändern. Das sind um 38.478 Personen mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der in Österreich lebenden Staatsange­hörigen aus Nicht-EU-Staaten erhöhte sich um 15.948 auf 702.354 Personen. Bei Menschen aus Rumänien (plus 10.147), Ungarn (6590) und Syrien (6444) waren die Zuwächse besonders hoch. Auch die Zahl der Deutschen (plus 5273) und Kroaten (3356) stieg deutlich an. Weiters gehörten Bulgarien, Polen, die Slowakei, Italien und Serbien zu den zehn im Jahr 2017 am stärksten gewachsene­n Nationalit­äten in Österreich. (eko/APA)

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