Wie teuer der Gratiskindergarten wirklich ist
Ländervergleich. Die Abschaffung des Gratiskindergartenjahres hat in Oberösterreich zuletzt für großen Wirbel gesorgt. Dabei hat es ein solches ohnehin nur noch in zwei von neun Bundesländern gegeben. Ein Überblick über die Kosten.
Aufregung, Aufstand und Abmeldungswelle: Dass die schwarzblaue oberösterreichische Landesregierung im Kindergarten erneut Gebühren einführt, hat in den vergangenen Wochen zu heftigen Reaktionen geführt. Vom Gratiskindergarten abzurücken, so die Kritik, sei ein familien- und frauenpolitischer Rückschritt.
Den sogenannten Gratiskindergarten hat es österreichweit aber ohnehin nur bedingt gegeben. Alles, was flächendeckend existierte, ist ein Gratiskindergartenjahr. Seit Herbst 2009 darf das letzte Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt, das für Fünfjährige verpflichtend ist, nichts kosten. Das gilt allerdings nur für 20 Wochenstunden. Für die übrige Zeit sowie für die übrigen Altersgruppen darf aber sehr wohl Geld verlangt werden. Das haben die Länder auch – in einem höchst unterschiedlichen Ausmaß – getan. Ein Überblick. für Fünfjährige gratis. Für jüngere Kinder fallen sowohl am Vor- als auch am Nachmittag Kosten an. Hier gibt es seit Herbst 2016 eine soziale Staffelung. Eltern von Dreibis Vierjährigen mit niedrigem Einkommen zahlen für 25 Wochenstunden 20 Euro monatlich. Für jede weitere Stunde ist ein Euro zu bezahlen. Der Normaltarif liegt etwas höher. 25 Wochenstunden kosten hier 35 Euro und jede weitere Stunde 2,66 Euro. Für 45 Stunden Betreuung sind damit insgesamt 88 Euro im Monat zu entrichten.