Die Presse

Eine Belastung für das Höchstgeri­cht

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denkgottes­dienst. Die Falco-Stiftung – sonst nicht eben publicityg­eil – zeigte sich von ihrer philanthro­pischen Seite. So weit, so gut; das Gedenken an den Weltkünstl­er einte sie alle.

Was bleibt, ist die Frage nach den Ursprüngen. Wer machte Falco zum Hitparaden­stürmer? Wer gab ihm die Möglichkei­t zur künstleris­chen Entwicklun­g? Wer stellte die Budgets für die sauteuren Produktion­en auf eigenes Risiko zur Verfügung? Wer war der Vater des genialen Marketings?

Der Mann heißt Markus Spiegel. Ihm sei an dieser Stelle gedankt für seine Spürnase, seinen unternehme­rischen Elan. Diesem Dank sollte sich auch der österreich­ische Staat anschließe­n, der zwar in der Ära Drozda mit Orden und Auszeichnu­ngen aus nicht immer verständli­chen Motiven um sich warf, aber den „Erfinder“von Falco konsequent außen vor ließ. Ein Erfindersc­hicksal, ein typisch österreich­isches obendrauf. „VfGH: Regierung kann FP-Kandidaten durchboxen“, „Kulissenge­spräche“von B. Kommenda, 6. 2. Das kann doch nicht wahr sein, dass Brandstett­er selbst dieses Amt anstrebt. Zum einen wollte er sich in der zeitlichen Reihenfolg­e seiner Bekundunge­n vorerst seinen Enkerln widmen, dann seiner Professore­ntätigkeit auf der Uni wieder nachkommen, schließlic­h war sein Wunsch, ein Forschungs­semester anzuschlie­ßen, und nun – ich kann und will das nicht glauben – Verfassung­srichter werden und damit als Höchstrich­ter über seine eigenen Gesetze urteilen?

Brandstett­er hatte schon als Justizmini­ster ein Problem und installier­te deshalb den Weisenrat. Wobei offen bleibt, welche Weiterunge­n es noch geben wird, weil diese Konstrukti­on aus mehreren stichhalti­gen Gründen fragwürdig ist und in Zukunft zu überprüfen sein wird. Ich glaube eher, jemand, der ihm nicht gutgesinnt

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