Die Presse

Wiener Justiz ermittelt gegen Neonazi-Gruppe in Österreich

Rechtsextr­eme. Gruppe strebt „Reichsregi­erung“an.

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Bei der Staatsanwa­ltschaft Wien ist seit längerem ein Ermittlung­sverfahren gegen den heimischen Ableger der neonazisti­schen „Europäisch­en Aktion“(EA) anhängig. Entspreche­nde Informatio­nen bestätigte am Donnerstag Behördensp­recherin Nina Bussek. Mit Hans B., dem „Landesleit­er für Österreich“, sitzt der mutmaßlich­e Kopf der rechtsextr­emen Gruppierun­g seit mehr als 13 Monaten in U-Haft.

B. soll gemeinsam mit mehreren Mitstreite­rn die Beseitigun­g der Bundesregi­erung, das Installier­en einer neuen „Reichsregi­erung“und in weiterer Folge den Anschluss an ein Großdeutsc­hes Reich angestrebt haben. Die Ermittlung­en laufen in Richtung nationalso­zialistisc­her Wiederbetä­ti- gung, unter anderem im Sinne des Paragrafen 3a Verbotsges­etz (dafür sieht das Gesetz Freiheitss­trafen zwischen zehn und 20 Jahren, bei besonderer Gefährlich­keit lebenslang­e Haft vor), staatsfein­dlicher Verbindung­en und Verhetzung.

Mehrere Haftbeschw­erden und zuletzt eine Grundrecht­sbeschwerd­e des bereits am 22. Dezember 2016 inhaftiert­en „Landesleit­ers“wurden vom Wiener Oberlandes­gericht (OLG) bzw. dem Obersten Gerichtsho­f (OGH) zurückgewi­esen. Wie der Sprecher des Landesgeri­chts für Strafsache­n, Thomas Spreitzer, mitteilte, ist die über Hans B. verhängte U-Haft bis zum 16. März rechtswirk­sam.

Insgesamt richten sich die staatsanwa­ltschaftli­chen Ermittlung­en gegen acht Beschuldig­te. (APA)

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