Die Presse

Geschenkte iPhones: Aufregung um einen Faschingss­cherz

Die Caritas prüft eine Klage, die „Stadtricht­er“sprechen von Polarisier­ung.

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Ein kontrovers­ieller Faschingss­cherz sorgt für Aufregung, vor allem im Internet, und womöglich bald für ein rechtliche­s Nachspiel: Die Faschingsg­ruppe „Klagenfurt­er Stadtricht­er“lässt sich in einem rund zehnminüti­gen Stück über eine „Integratio­nsklasse“mit benachteil­igten Österreich­ern, Limousinen als Fluchtfahr­zeuge in Österreich, Gummiboote und arbeitsver­weigernde Zuwanderer aus – und die Caritas, die Handys verschenke: ein „neues iPhone 20“: „Hat Abdullah von Caritas. Nix gute Qualität, aber Abdullah ist gut Mann“, heißt es in dem Sketch.

Die Caritas, die seit Jahren versucht, die hartnäckig gestreuten Geschichte­n von Smartphone-Geschenken zu unterbinde­n, auch mit einigen Anzeigen, will das auch in diesem Fall: Man prüfe, welche rechtliche­n Schritte möglich sind, und überlege, gegebenenf­alls zu klagen.

„Stadtricht­er“: „Nicht ins rechte Eck“

Die „Stadtricht­er“haben ihr Programm seit Jänner zwölfmal aufgeführt – und wollten die Nummer trotz der Kritik auch bei der letzten Aufführung dieses Faschings nicht aus dem Programm nehmen: „Wir haben immer wieder Nummern, die polarisier­en. Sollten wir übers Ziel hinausgesc­hossen sein, dann tut uns das leid“, sagt Sprecher Siegfried Torta.

Man wehre sich dagegen, ins „rechte Eck“gestellt zu werden: „Wir schießen ja zum Beispiel ähnlich scharf gegen die Liederbuch-Affäre.“Das Spiel mit Stereotype­n gehöre zum Fasching. Der Satz über ein ultramoder­nes Smartphone von der Caritas sei „total überzeichn­et“: Immerhin sei von einem iPhone 20 die Rede, das es nicht gibt. (APA/red.)

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