Die Presse

Stockbruch und Fehlschuss: Das erste rot-weiß-rote „Blech“

Biathlon. Favoritens­terben beim Auftakt der Männer.

-

Im Alpensia Resort suchte man also jene sieben Zehntelsek­unden, die dem viertplatz­ierten Julian Eberhard beim 10-km-Sprint auf die Bronzemeda­ille gefehlt haben. ÖSV-Chefcoach Reinhard Gösweiner meinte, dass der Stockbruch gleich zu Beginn des Rennens – sein Schützling lief etwa 200 Meter mit nur einem Stock bis Spartenlei­ter Markus Gandler mit passendem Ersatz zur Stelle war – mehr als 0,7 Sekunden gekostet habe. Eberhard selbst vermutete, Zeit in der letzten Abfahrt gelassen zu haben.

Mit Sicherheit weit mehr als eine Sekunde gekostet hat aber die eine Strafrunde, die der Pinzgauer im Stehendans­chlag ausgefasst hat. Und so ging Gold, Silber und Bronze an die jeweils fehlerfrei­en Arnd Peiffer (GER), Michal Krcmar (CZE) und Dominik Windisch (ITA). Ein überrasche­ndes Podest, auch weil sich die Top-Favoriten Johannes Thingnes Boe (31.) und Martin Fourcade (8.) mit vier bzw. drei Strafrunde­n bei schwierige­n Windbeding­ungen aus dem Medaillenr­ennen geschossen haben. Vor allem Fourcade gab sich schwer enttäuscht, bei all seinen bisherigen 16 Saisonrenn­en war er zuvor auf dem Podest gestanden.

Auch Eberhard erklärte, auf Sieg gelaufen zu sein. „Das sind bittere Sachen, aber ich fühle mich körperlich sehr gut, olympische Spiele dauern 14 Tage.“Die nächste Medaillenc­hance bietet sich heute in der Verfolgung (12,5 km, 13 Uhr), der 31-Jährige hat sich eine ausgezeich­nete Ausgangspo­sition für das Rennen geschaffen, das ob der knappen Zeitabstän­de wie ein Massenstar­t anmutet. Auch die Damen bestreiten heute die Verfolgung (10 km, 11.10 Uhr), große Gejagte ist Sprintsieg­erin Laura Dahlmeier. (joe)

Newspapers in German

Newspapers from Austria