Im Schwarz-Rot-Goldrausch
O lympia ist zu Ende, und das ist für die deutsche Volkswirtschaft auch ein Segen. „Schland“, wie Schlachtenbummler zwischen Flensburg und Konstanz im Schwarz-Rot-Goldrausch skandieren, war politisch paralysiert und im Arbeitsalltag lahmgelegt. Von Kati Witt bis Boris Becker lag die Nation im Bann eines „Wintermärchens“. Was ihre Mädels und Jungs im Eiskanal, auf den Schanzen und in den Loipen hinzauberten, versetzte die Mittelgebirgsstämme in Bayern, im Schwarzwald und im Erzgebirge in einen Taumel.
Ob denn das alles mit rechten Dingen zugegangen sei, fragte die Konkurrenz konsterniert – voran die Nachbarn südlich des Karwendels und östlich des Bodensees. Amerikaner argwöhnten, dass die Bajuwaren den eigenen Olympioniken einen Zaubertrank ins Weißbier gemixt hatten, der sie selbst aus den Skischuhen gekippt hätte.
Die „Olympischen Athleten Russlands“– die gute, alte „Sbornaja“– waren im Eishockey-Duell auf ein Hauen und Stechen gefasst. Danny aus den Birken, Goalie und Eisguerilla-Anführer, brüstete sich wie weiland seine Vorfahren aus dem Teutoburger Wald: „Wir haben Pucks gegessen.“Im Herzschlagfinale bissen sie sich aber selbst die Zähne an den Putin-Boys aus, die zur Freude des KremlHerrn die russische Hymne aus voller Kehle schmetterten. Dies könnte noch ein Nachspiel mit Angela Merkel haben . . . (vier)