Die Presse

Viele neue „kleine Fabios“

Trends. Der „Falstaff“ortet Qualität „wie noch nie“, Asia-Boom und Sehnsucht nach Unterhaltu­ng. Peter Friese und Eckhard Witzigmann wurden geehrt.

- VON TERESA SCHAUR-WÜNSCH

Wenn Peter Friese im neuen „Falstaff“-Guide als Gastronom des Jahres ausgezeich­net wird, dann hat das nicht nur damit zu tun, dass sein Schwarzes Kameel heuer sein 400-Jahr-Jubiläum feiert. Sondern auch damit, dass er, wenn er einen Abend nicht selbst im Lokal steht, sich bei den Mitarbeite­rn nicht nach dem Umsatz erkundigt – sondern danach, wie die Stimmung war.

„Die Leute wollen nicht nur in die High Cuisine essen gehen, sie wollen Unterhaltu­ng. Sie wollen People Watching, eine lässige Atmosphäre, sie wollen Spaß haben“, ortet „Falstaff“Herausgebe­r Wolfgang Rosam als stärksten Trend. Das lasse, neben gesellscha­ftlichen Institutio­nen wie dem Kameel, „eine völlig neue Art von Restaurant­s entstehen, wie etwa die Spelunke: viele kleine Fabios, wo die Stimmung wichtig ist.“Das echte Fabios, der Szenetreff in den Tuchlauben, be- legt in Wien übrigens Platz sieben, das Kameel elf.

Generell stellt Rosam „einen unglaublic­hen Hype nach oben“fest, eine „Qualität, wie wir sie noch nie hatten“. In Summe wurden heuer 29 Betriebe mit vier Gabeln ausgezeich­net, mehr denn je. Ganz oben an der Spitze tut sich freilich nichts Neues, dort herrscht das Steirereck mit 100 Punkten wie eh und je – was auch ein Phänomen für sich ist: „Die Kontinuitä­t der Superlativ­e“.

Dahinter folgen Landhaus Bacher, die Brüder Obauer und die Griggeler Stuba in Lech mit je 99 Punkten, mit 98 Simon Taxacher in Kirchberg, die Paznauner Stube in Ischgl, Döllerer in Golling, das Saag am Wörthersee, Mraz & Sohn und Silvio Nickol in Wien – und das Salzburger Ikarus Hangar 7. Dafür wurde diesmal auch Eckhard Witzigmann ausgezeich­net, der das Konzept dafür entwickelt hat – die besten Köche des Globus nach Österreich zu holen. Er wurde Bester internatio­naler Bot- schafter. Sommeli`ere des Jahres ist Sindy Kretschmar, die im Dstrikt im Ritz Carlton berät, bestes Hotelresta­urant ist der Schlossste­rn in Velden, bestes Beisl der Grünauer in Wien im siebenten Bezirk, das beste Service soll es im Eckel geben. Für ihr Lebenswerk ausgezeich­net wurde die Familie Kolarik, die im Schweizerh­aus im Wiener Prater Stelzen und Bier serviert. Motto: „Wir fragen nicht, ob jemand ein Bier will, wir haben schon eines mit.“

Unter vielen Newcomern wurde das Restaurant Ess:enz im Puradies in Leogang als Eröffnung des Jahres gefeiert. Daneben, sagt Rosam, gebe es eine Fülle von Newcomern und Aufsteiger­n, unter denen wieder – siehe, nach Shiki 2015, nun das Ai im Goldenen Quartier – der Asia-Boom stark im Kommen ist. Damit folgt Österreich dem Trend. In New York stammten im „Falstaff“Partnergui­de „Zagat“die besten Restaurant­s aus dem asiatische­n Bereich.

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