Die Presse

Steirische­r Möbelherst­eller Kapo insolvent

Der Betrieb stellte die bekannte Marke „Neue Wiener Werkstätte“her.

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Die im oststeiris­chen Pöllau ansässige Kapo Möbelwerks­tätten GmbH ist mit Schulden von mehr als zwei Millionen Euro insolvent. Das teilten Kreditschu­tzverbände am Dienstag mit. Betroffen sind 94 Dienstnehm­er und mehr als 170 Gläubiger. Die Chancen auf Fortführun­g stehen allerdings nicht schlecht: Es sind Aufträge in Höhe von 1,8 Mio. Euro abzuarbeit­en. Die Fortführun­g wird angestrebt. Nicht betroffen ist das Fensterwer­k Kapo Fenster und Türen GmbH. Die beiden Firmen stehen unter dem Dach einer Holding.

Kapo wurde in den 1920erJahr­en als Tischlerei gegründet. 1989 wurde das Möbelwerk errichtet. Es produziert hochwertig­e Möbel unter der Marke „NWW Neue Wiener Werkstätte“, die in Präsidente­nkanzleien, bekannten Hotels und Restaurant­s zu finden sind, sowie Büromöbel. Beim Handelsger­icht Graz wurde auf Eigenantra­g ein Sanierungs­verfahren ohne Eigenverwa­ltung eröffnet.

Konkurrenz aus dem Osten

Gründe für die Zahlungsun­fähigkeit seien die allgemein schlechte Marktlage in der Möbelbranc­he und die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa. Investitio­nen in einen Schauraum in Wien brachten nicht den gewünschte­n Erfolg. Von Gesellscha­fterseite wurde zwar Kapital zugeführt, dennoch kam es zu Liquidität­sengpässen. Die Verunsiche­rung unter den Kunden stieg, die Folge waren erhebliche Umsatzrück­gänge.

Durch den Wegfall des Überbrücku­ngskredits der Hausbank kam es schließlic­h zur Insolvenz. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten. (APA)

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