Die Presse

Biathlon im Kolosseum

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O b Petrus daran schuld war oder der alte, zornige Jupiter – darüber streiten die versiertes­ten Theologen im Vatikan und die gewieftest­en Gelehrten Italiens. Dass zwei Wochen vor den Iden des März der Wettergott die „ewige Stadt“Rom und gleich auch noch Neapel in eine Schneedeck­e gehüllt hat: Sollte dies wenige Tage vor der Wahl womöglich ein Fingerzeig von oben sein, ein Omen für Berlusconi & Co.? Erst der zerzauste Christbaum – und nun das.

Vielleicht hat das aber auch etwas ganz anderes zu bedeuten. Brot und Spiele für das Volk: Schneeball­schlachten auf dem Petersplat­z, Biathlon im Kolosseum, Langlaufen im Forum Romanum, Snowboarde­n an der Spanischen Treppe, Rodeln am Kapitol, Bobfahren am Palatin, Eislaufen und Curling im Tiber, Short Track im Trevi-Brunnen. Die Alpinen und die Skispringe­r müssten in die Albaner Berge oder nach Castel Gandolfo ausweichen. Mit dem Segen des Papstes und des „Cavaliere“, Silvio Berlusconi­s, könnte sich Rom durchaus für die Olympische­n Winterspie­le 2026 bewerben.

Bis dahin und womöglich sogar darüber hinaus muss ein Mann das Land – zumindest zwischen zwei Torstangen – zusammenha­lten, der schon seinen Abschied genommen hat: „Gigi“Buffon, die 40-jährige Juve-Ikone, kehrt in die Squadra Azzurra zurück. Auch dies ein Zeichen, dass noch nicht alles verloren ist. (vier)

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