Die Presse

X-Wagen: Die U-Bahn ohne Fahrer

Öffentlich­er Verkehr. Ab 2020 wird die dritte U-Bahn-Generation in Wien unterwegs sein, ab 2024 dann sogar vollautoma­tisch und damit fahrerlos auf der Strecke der neuen U5: Daran werden sich die Wiener gewöhnen müssen.

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Die besten Plätze werden künftig ganz vorn sein, mit Blick in Fahrtricht­ung. Denn die neuen Wiener U-Bahn-Züge, die sogenannte­n X-Wagen, sind vorn verglast: Somit können Fahrgäste (auf den vorderen Plätzen) durchs gläserne Cockpit auf die Strecke blicken.

Ein U-Bahn-Fahrer ist ihnen dabei mitunter nicht mehr im Blickfeld: Denn auf der künftigen U-Bahn-Linie U5 werden die X-Wagen ab 2024 vollautoma­tisch, also ohne Fahrer, unterwegs sein: Die wohl größte Änderung im Vergleich zu den bisherigen U-BahnGarnit­uren, den Silberpfei­len und den V-Wagen.

Die Wiener werden nicht bis 2024 auf die neue U-Bahn-Generation warten müssen: Vermutlich schon ab Mitte 2020 wird der erste X-Wagen, wie die Vorgänger von Siemens, im Netz der U1, U2, U3 und U4 unterwegs sein – dann freilich noch wie gewohnt mit U-BahnFahrer. Fahrerlos wird der X-Wagen nur auf der Linie U5 verkehren.

Von außen erinnert der neue X-Wagen stark an sein Vorgängerm­odell, den V-Wagen – innen allerdings ändert sich manches, auch wenn man den Farben rot (Sitze) und gelb (Haltestang­en) treu bleibt: Die Türbereich­e wer- den offener – die Trennwände zu den Sitzplätze­n fallen weg –, was ein schnellere­s Ein- und Aussteigen ermögliche­n soll. Die Sitzplätze sind anders angeordnet und erinnern mit den Längs- und Klappsitze­n eher an eine Straßenbah­n.

Für Rollstuhlf­ahrer wird es künftig sechs (statt bisher vier) Plätze geben. Zwischendu­rch entdeckt man immer wieder blaue Sitze: Diese sind Menschen mit Beeinträch­tigungen vorbehalte­n, die blaue Polsterung, übrigens eine internatio­nal übliche Norm, soll das deutlicher machen als die bisherigen Piktogramm-Pickerl.

928 Fahrgäste fasst jeder dieser 111 Meter langen X-Wagen (bisher 882), bis 2030 wird Siemens 34 Garnituren an die Stadt Wien liefern. (mpm)

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[ Siemens AG Österreich ] Der X-Wagen: weniger Sitzplätze, mehr Platz für Rollstuhlf­ahrer – und beim Ein- wie Aussteigen.

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