Die Börsen atmen erst einmal auf
Sanfte EZB und leisere Töne von Trump wirken.
D ie gestrigen Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi zur Geldpolitik sind an den Finanzmärkten mit Erleichterung aufgenommen worden. Nach einem kurzen Anstieg im Sog der Entscheidung, den Hinweis auf eine eventuelle Ausweitung der Anleihekäufe zu streichen, gab der Euro seinen Gewinn von zeitweise rund einem halben US-Cent wieder ab und pendelte bei 1,24 Dollar kaum verändert.
Die europäischen Aktienindizes drehten am späten Nachmittag ins Plus. Der deutsche Leitindex DAX holte seine Verluste auf und notierte um knapp einen Prozent fester. Noch stärker performte der ATX.
Die Märkte hätten von der EZB vorerst weiter nicht viel zu befürchten, fasste Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners zusammen. „Die Zinsen bleiben auf absehbare Zeit niedrig.“Mit der leichten Reduzierung der Inflationsprognose verschaffe sich die EZB zudem noch mehr Zeit bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik.
Auch die Börsen in den USA starteten den Donnerstag im grünen Bereich. Dazu trug wesentlich bei, dass sich US-Präsident Donald Trump im Streit über neue Schutzzölle nach massiver Kritik aus dem In- und Ausland verhandlungsbereit zeigte. Wichtige Handelspartner, die auf die Anliegen der USA eingingen, könnten mit Entgegenkommen rechnen, twitterte Trump.