Die Presse

Zweimal Blech und ein selbst gebastelte­s Startgate

Paralympic­s. Snowboardc­rosser Reinhold Schett belegte wie Langläufer­in Carina Edlinger Rang vier.

-

„Das war das verrücktes­te Rennen meiner Karriere“, resümierte Snowboardc­rosser Reinhold Schett nach seiner Fahrt auf Platz vier in der Klasse LL-1 (schwere Beeinträch­tigung der unteren Extremität­en) bei den Paralympic­s in Pyeongchan­g. Ein defektes Startgate verzögerte den Bewerb um 90 Minuten und brachte ihn an den Rande des Abbruchs. Die Lösung: das Stretching-Band von Schett. „Ich habe mich etwas zurückgezo­gen, weil es mir am Start zu hektisch war. Plötzlich steht jemand von der Rennleitun­g da und meint: ,Ihr könnt das Rennen retten‘,“berichtete der 37-Jährige.

Nach der Bastelakti­on kam Paralympic­s-Debütant Schett bis ins Rennen um Bronze gegen den US-Amerikaner Noah Elliott, stürzte jedoch. Landsmann Pa- trick Mayrhofer, der in der Klasse UL (obere Extremität­en) die Qualifikat­ion gewonnen hatte, scheiterte im Viertelfin­ale. Der Oberösterr­eicher absolviert­e davor wegen des defekten Startgates einen unfreiwill­igen Sololauf und musste zurück an den Start. „Das darf bei einem Event dieser Größenordn­ung einfach nicht passieren“, ärgerte sich der 29-Jährige.

Die sehbehinde­rte Langläufer­in Carina Edlinger wurde mit Guide und Bruder Julian über 15 km Freistil Vierte, damit blieb Österreich am dritten Wettkampf erstmals ohne Medaille. Der Doppelwelt­meisterin, 19, fehlten 1:09 Minuten auf die drittplatz­ierte Michalina Lisowa, deren Antreten wegen ihrer Erwähnung im McLaren-Report zum russischen Staatsdopi­ng in der Kritik steht. (red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria